Kopfzeile
Kontaktdaten
Stadthaus
Gubelstrasse 22
6301 Zug
Öffnungszeiten Stadtverwaltung:
Montag bis Freitag
08.00 bis 12.00 / 13.30 bis 17.00 UhrInhalt
Inhalt
Lebkuchen für Zuger Chriesi-Pioniere
Alles begann im Jahre 2006. Die beiden Zuger Heiri Scherer und Ueli Kleeb sinnierten im «Brandenberg» über das Zuger Chriesi, das langsam aber sicher zu vergessen geht. Zusammen mit Kleebs Partnerin Caroline Lötscher entwarfen sie das Projekt 1000 neue Chriesibäume in Zug. Erfolgreich gaben sie ihre Idee dem Stadtentwicklungsprojekt «Wir sind Zug» ein und gewannen. Unter der der tatkräftigen Mithilfe des Zuger Stadtgärtners Josef Strickler konnten im November 2008 bei der Kapelle St. Verena die ersten 19 Chriesibäume gepflanzt werden. Zehn Jahre später ist das Ziel erreicht: Nicht nur stehen die 1000 Chriesibäume, auch das Chriesi selber ist wieder in aller Munde – «das grosse Verdienst dieser vier Zuger Chriesi-Pioniere», wie Stadtpräsident Dolfi Müller in seiner Laudatio an der Lebkuchenfeier ausführte.
Die Beziehung zum Kloster Frauenthal
Die Lebkuchenfeier geht auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurück. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den «Schutz und Schirm» der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (3 Pfund Geld), Zoll und Umgeld zu entrichten.
Seit Menschengedenken haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von den Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegengenommen wurden. Nicht immer allerdings war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug. Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder ein Dukate zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt. Denn bereits zwei Jahre später, am 5. Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, «dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien.» Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.