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Meilenstein der Stadtentwässerung

5. Januar 2017
Ein Tunnel mit 2.7 Metern Aussendurchmesser und einer Länge von insgesamt 1.8 Kilometern, kreuz und quer vom Zugersee bis zur V-Zug, gebohrt unter der Stadt hindurch in einer Tiefe von mehr als acht Metern. Das sind die Eckdaten des ehrgeizigen Projekts «Hauptvorflutleitung Zugersee», zurzeit eines der grössten dieser Art in Europa. Am 9. Januar 2017 beginnen die Vorbereitungen mit einer Verschiebung des Kreisels an der Aabachstrasse. Die eigentlichen Bauarbeiten starten Anfang Februar. Das Bauwerk wird im Herbst 2018 fertiggestellt sein und kostet rund 19.5 Mio. Franken.
Vor über 100 Jahren hatte die Stadt Zug die erste Kanalisation. Im sogenannten Mischsystem vermischten sich Schmutz- und Regenwasser in den Leitungen. Dieses Abwassergemisch floss in den Zugersee. 1957 baute die Stadt Zug die erste Kläranlage auf dem Areal «An der Aa» und schloss die Kanalisation schrittweise an. 1977 wurde die Kläranlage Schönau in Cham in Betrieb genommen. Mit der steigenden Bevölkerungszahl, der regen Bautätigkeit und der daraus folgenden zunehmenden Versiegelung des Bodens stiessen das 150 Kilometer lange Abwasser-netz der Stadt Zug und die Kläranlage Schönau zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Das Abwasser-Mischsystem trug zur Verschlechterung der Wasserqualität des Zugersees und der Fliessgewässer bei. Noch vor zwanzig Jahren ergoss sich das Abwasser der Stadt Zug bei starken Regenfällen an 27 Stellen in verschiedene Gewässer und letztlich in den See, weil das Kanalnetz und die Kläranlage die Gesamtwassermenge nicht bewältigen konnten.

Vom Misch- zum Trennsystem
Vor diesem Hintergrund entschied sich der Stadtrat 1995 mit dem Generellen Entwässerungsplan (GEP) zu einem Paradigmenwechsel in der Siedlungsentwässerung. Vom sogenannten Misch- zum Trennsystem. Dieses führt das Regenwasser vom verschmutzten Abwasser getrennt ab und entlastet die Kläranlage. Seither setzt die Stadt den GEP konsequent um. Mehr als zwei Drittel der Siedlungsentwässerung der Stadt Zug sind heute schon auf das Trennsystem umgestellt. «Mit dem Zuger Basistunnel wird die Trennung von Schmutz- und Regenwasser weiter vorangetrieben mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Gefahr von Überschwemmungen sinkt», freut sich André Wicki, Chef des Baudepartements. Die Wasserqualität des Zugersees verbessere sich stetig und die weitergeleiteten Wassermengen zur Kläranlage gingen selbst bei starkem Regen zurück.

«Aorta» der Stadtentwässerung
Die «Hauptvorflutleitung Zugersee», die nun gebaut wird, hat die Funktion einer «Aorta» für die Stadtentwässerung. Sie leitet das unverschmutzte Regenwasser aus dem dicht bebauten Gebiet Zug Nord in den Zugersee. Die Leitung verläuft nach ihrer Fertigstellung von der Göblistrasse bis zur Einmündung der Gubelstrasse unter der Industriestrasse. Ein weiterer Strang des Kanals führt vom südlichen Ende der Industriestrasse ebenfalls zur Abzweigung Gubelstrasse. Von dort geht es unter dem Gubelloch hindurch weiter bis zum Kreisel an der Aabachstrasse. Beim Kreisel zweigt die Leitung Richtung Schützenmatt ab. 300 Meter vom Ufer entfernt mündet sie am Seegrund in den Zugersee.

Der Zuger Basistunnel
Die Leitung wird im sogenannten Microtunneling-Verfahren erstellt. Dies ist eine unterirdische Baumethode, welche Verkehrsbehinderungen gegenüber der klassischen Bauweise minimiert. Das Projekt der Stadt Zug ist zurzeit eines der grössten dieser Art in Europa. «Das Microtunneling ist eine Meisterleistung der Ingenieure. Es geht schneller, ist kaum hörbar und erst noch günstiger, als wenn man die Strassen auf der gesamten Strecke von 1.8 km aufreissen müsste», sagt Wicki. Die Umsetzung erfolgt mit einer ähnlichen, mit 2.7 Metern Durchmesser jedoch deutlich kleineren Tunnelbohrmaschine als diejenige für den Bau des Gotthard-Basistunnels. Für die Bohrarbeiten sind fünf grosse Bauschächte (Start- und/oder Zielschächte) notwendig. An den Kreuzungen Göblistrasse/Industriestrasse, Gotthardstrasse/Industriestrasse, Gubelstrasse/Industriestrasse, beim Kreisel an der Aabachstrasse sowie am See bei der Schützenmattwiese.

Nach Abschluss der Bauarbeiten
Die Wohngebiete westlich und östlich der Industriestrasse wurden in den letzten zwölf Jahren kontinuierlich auf das Trennsystem umgestellt. Nach Fertigstellung des Projekts werden diese Gebiete an die «Hauptvorflutleitung Zugersee» angeschlossen. Dies gilt auch für die Leitungen der ehemaligen Bäche aus den Gebieten Baarermatte, Göbli und Oberallmendstrasse.
So wird es aussehen, wenn der Bohrer bei einem Zielschacht heraustritt.
So wird es aussehen, wenn der Bohrer bei einem Zielschacht heraustritt.

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