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Stadthaus
Gubelstrasse 22
6301 Zug
Öffnungszeiten Stadtverwaltung:
Montag bis Freitag
08.00 bis 12.00 / 13.30 bis 17.00 UhrInhalt
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Das Brüggli wird noch schöner
Das Brüggli ist ein öffentlicher Naherholungsraum im Westen der Stadt Zug mit Badestelle. Der Richtplan des Kantons Zug verlangt, dass der TCS-Campingplatz, der sich auf einem Teil des Brüggli-Areals befindet, in seiner heutigen Form aufgehoben wird. Zudem werden die heutigen Parkplätze entlang des Chamer Fusswegs durch ein kleineres Parkfeld an der Chamerstrasse ersetzt und die Wege für Velos und Fussgänger optimiert. Ziel dieser Massnahmen ist es, die Nutzung des Brügglis vor allem für Ortsansässige noch attraktiver zu machen.
Damit eröffnet sich die Chance einer Neugestaltung und Aufwertung im Interesse der Zuger Bevölkerung. Eine breit abgestützte öffentliche Mitwirkung hatte im Sommer 2021 gezeigt, dass das Brüggli bei der Bevölkerung im Einzugsgebiet ausserordentlich beliebt ist und nach dem Willen der heutigen Nutzerschaft in seinem besonderen Charakter erhalten bleiben soll, als nicht-kommerzieller Freiraum, in dem unterschiedliche Interessen und Kulturen nebeneinander Platz finden. Zugleich soll das Brüggli durch einen eigenständigen gestalterischen Ausdruck zur Angebotsvielfalt innerhalb der Zuger Badeplätze beitragen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schrieb die Landeigentümerin Korporation Zug mit der Stadt Zug einen zweistufigen offenen Ideen- und Projektstudienauftrag aus, an dem sich Fachpersonen aus Landschaftsarchitektur und Architektur beteiligen konnten. Die Aufgabe lautete, das Brüggli weiterzuentwickeln und dabei den heutigen Charakter zu erhalten und zu stärken.
Anspruchsvolle Aufgabe
In der ersten, anonymen Stufe des Verfahrens wurden aus den 25 eingegangenen Ideenstudien fünf Teams zur Weiterbearbeitung eingeladen.
Aus der zweiten Stufe des Verfahrens ging der Vorschlag PAUSA des Zürcher Teams Pilloni Landschaft, Atelier Ehrenklau Hemmerlingsowie Regula Müller Boesch (Ökologie) als Sieger hervor.
Symbiose von Ökologie und aktiver Nutzung
Der Vorschlag PAUSA setzt den Wunsch der Bevölkerung um, den informell-zwanglosen, nutzungsoffenen Charakter des Brüggli zu erhalten. Das Areal wird weiterhin für ein Nebeneinander unterschiedlichster Nutzungen frei zugänglich sein – spazieren gehen, Leute treffen, ausruhen, baden, grillieren, spielen am sandigen Strand, aber auch für sportliche Betätigungen wie Volleyball, Surfen, Kiten oder Stand-up-Paddeln. Niederschwelliges Campieren in Form von Zelten soll weiterhin möglich sein. Das ausgewählte Konzept ordnet diese unterschiedlichen aktiven und ruheorientierten Nutzungen in sinnvoller Weise auf dem Areal an, so dass Konflikte weitgehend umgangen werden.
Als Infrastruktur für den Besuchenden werden zwei neue, gut platzierte und attraktiv gestaltete Holzbauten für die Bade- und Sportinfrastruktur sowie für einen Buvette-ähnlichen Gastrobetrieb erstellt. Die Gebäude sind ressourcenschonend konzipiert. Auf den nach Süden geneigten Dächern ist eine Solarenergienutzung vorgesehen, während die restlichen Dachflächen und ein Teil der Fassaden begrünt sind.
Die unaufdringliche Platzierung und Gestaltung der Gebäude und eine geschickte Ausgestaltung des Wegnetzes unterstreichen die offene, ungezwungene Atmosphäre des Ortes und schöne Ausblicke auf den See und das dahinterliegende Bergpanorama. Räumlich wird das Brüggli durch eine ökologisch nützliche Begrünung vom Bahndamm getrennt und mittig die grosszügige Grünfläche mit schattenspendenden Baumgruppen ergänzt. Die bestehende Vegetation bleibt weitgehend erhalten. Südlich werden zusätzlich grosskronige Bäume gepflanzt, im Norden entsteht ein Biotopwald mit einer grossen Vielfalt an einheimischen und standortgerechten Pflanzen.
Die bestehenden Installationen des Künstlers Tadashi Kawamata in Form von Holzstegen und Sitzgelegenheiten auf dem Areal bleiben erhalten und sind im Gesamtkonzept integriert, vereinzelt sind geringfügige Verschiebungen vorgesehen.
Weiteres Vorgehen
Das neue Konzept für die Gestaltung des Naherholungsraums Brüggli überzeugt durch eine gekonnte Verbindung von Altem und Neuem sowie einem guten Zusammenspiel von Ökologie und aktiver Nutzung. Viel zusätzlicher, unbebauter Freiraum und die Ergänzung der heutigen Infrastruktur erzeugen nach Ansicht der Beteiligten echten Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer des Ortes.
In einem nächsten Schritt wird das siegreiche Team in Zusammenarbeit mit der Korporation und den zuständigen kantonalen und städtischen Behörden das Projekt überarbeiten und präzisieren. Die heutige Zonierung wird unter Berücksichtigung des vorliegenden Projektes noch vor der Ortsplanungsrevision auf die zukünftige Nutzung angepasst.
Ausstellung
Die Arbeiten aus dem Ideen- und Studienauftrag können vom 1. bis zum 3. September 2022 im Hirschensaal, Zeughausgasse 9 in Zug besichtigt werden. Die Öffnungszeiten sind wie folgt:
Donnerstag, 1. September 2022, 16.00 – 20.00 Uhr
Freitag, 2. September 2022, 16.00 – 20.00 Uhr
Samstag, 3. September 2022, 10.00 – 16.00 Uhr
Der Schlussbericht aus dem Ideen- und Studienauftrag steht hier zum Download bereit: Link
Eine hochaufgelöste Version kann per E-Mail bestellt werden: baudepartement@stadtzug.ch
Zusatzinformationen
Das Brüggli heute
Das Brüggli befindet sich zwischen dem Chamer Fussweg resp. den Bahngleisen und dem Zugersee und erstreckt sich von der Unterführung am Lorzenauslass, dem Brüggli, bis zu den westlich angrenzenden Landwirtschaftsflächen. Das rund 4 Hektar grosse Areal zeichnet sich im Moment neben dem Campingplatz durch einen sehr naturnahen Charakter aus. Im Leitbild Lorzenebene wurde das Areal der Naherholung und die westlich angrenzenden Uferbereiche als vorrangig der Natur resp. überlagernden Nutzungen (Natur und Naherholung) zugeordnet. Westlich schliessen sich grosszügige Landwirtschaftsflächen und das Naturschutzgebiet Choller an.
Siegerteam
Landschaftsarchitektur: Vera Pilloni, Pilloni Landschaft, Zürich
Architektur: Katharina Ehrenklau, Julia Hemmerling, Atelier Ehrenklau Hemmerling, Zürich
Ökologie: Regula Müller Boesch, Zürich
Wasserbau: Christian Tognacca, Beffa Tognacca sagl, Grono
Hochbau: Joseph Schwartz, Dr. Schwartz Consulting AG, Zug
Visualisierung: Giacomo Casentini Architetto, Vicenza IT
Zugehörige Objekte
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Schlussbericht Brüggli | Download | 0 | Schlussbericht Brüggli |