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Pepperstein, Pavel: Wandmalerei an der Strafanstalt Zug (2002)
Die Wandmalerei an der Strafanstalt Zug von Pavel Pepperstein befindet sich an den Aussenmauern des Gefängnisbaus. Mit schwarzer Acrylfarbe in feinen Pinsellinien sind auf die Betonwände frontale oder seitliche Porträts von Frauen und Männern aufgebracht. Die Gesichter sind teilweise mit Efeu überwachsen, und die Farbe ist ausgewaschen. Die Porträts beleben die karge Betonwand und sind in gewissem Sinne in ihr gefangen. Sie können als Gesichter der Häftlinge, als Spiegelungen der Betrachtenden oder jene der Gesellschaft im Allgemeinen verstanden werden. Diese Wandmalereien auf der Aussenmauer finden ihre Fortsetzung im Innern der Strafanstalt in den gemeinschaftlich genutzten Räumen. Vom Untergeschoss durchs Treppenhaus bis ins Obergeschoss präsentiert Pepperstein eine Bildergeschichte, die von der Hölle über die Erde, weiter zu den Menschen hinauf zu den Engeln und bis zu den Göttern verschiedenster Religionen erzählt. Sie stellen das traditionelle und somit identitätsstiftende Thema «Gut und Böse» resp. «Himmel und Hölle» dar und sollen Trost spenden.
Die Wandmalereien entstanden auf Initiative des Kunsthauses Zug im Rahmen des Projekts «Sammlung 1998-2002» und ist auf Anfrage öffentlich zugänglich. Im Rahmen desselben Projekts realisierte Pepperstein auch Werke für eine Filiale der Crédit Suisse in Zug sowie das Schulhaus Ochsenmatt in Menzingen (ZG).
Pavel Pepperstein, 1966 in Moskau geboren, lebt und arbeitet in Moskau und Tel Aviv. Von 1985 bis 1987 studierte er an der Akademie der Schönen Künste in Prag. Er war Mitbegründer der Künstlergruppe «Medical Hermeneutics». 2009 vertrat er Russland an der Biennale in Venedig, 2014 erhielt er den Kandinsky-Preis. Mit seinem Werk ist er an zahlreichen Ausstellungen auf der ganzen Welt präsent. Verschiedentlich stellte er auch im Kunsthaus Zug aus.
Pavel Pepperstein, Wandmalerei an der Strafanstalt Zug, 2002, Wandmalerei, Acrylfarbe, diverse Masse, Kantonale Strafanstalt, An der Aa 2, Eigentum Kanton Zug, Schenkung Kunsthaus Zug (2002)