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Tuttle, Richard: Replace the Abstract Picture Plane II (1997)
Die Tropfenform der «Fühler» erinnert an den entfernt rauschenden Burgbach. Richard Tuttle grenzt seine Arbeit von den Minimalisten ab. Im Gegensatz «zur effektvollen Rhetorik der Minimalisten über die Präsenz des Unveränderlichen» geht es ihm nach eigenen Worten «um eine Ästhetik der Auflösung». Der Bildhauer, Zeichner und Objektkünstler ist ein Grenzgänger und passt in keinen zeitgenössischen «-ismus», weil er mit seiner Kunst in den Zwischenbereichen der Wahrnehmung wirken will. Um Festlegungen zu vermeiden, aber auch um das Tempo zu drosseln, mit dem heutzutage Kunst konsumiert wird, will der Amerikaner die Betrachter seiner Werke zu Ruhe und Konzentration verführen. So entstehen auch bei Replace the Abstract Picture Plane II die Assoziationen nur aus der Wahrnehmung, nicht aus der Form, und die Skulptur sucht lediglich die Intensität der Begegnung, aber keine Erklärung. Replace the Abstract Picture Plane II entstand im Rahmen des Projekts «Sammlung», welches das Kunsthaus Zug 1998-2002 durchführte. Die Plastik wurde in enger Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern umgesetzt. Sie ist typisch für Richard Tuttle, dessen Werke meist ortsspezifisch und in sozial gebundendem Kontext entstehen und die einladen, sich Zeit zu nehmen und sich der Sinnlichkeit hinzugeben.
Richard Tuttle wurde 1941 in Rahway, New Jersey (USA) geboren. Er lebt und arbeitet in New York, Santa Fe und New Mexico. 1964 schloss er am Trinity College in Hartford, Connecticut mit dem Bachelor of Fine Arts ab. Durch die Reilnahme an Harald Szeemanns Ausstellung «When Attitudes Become Form» 1969 in der Kunsthalle Bern wurde Richard Tuttle in Europa berühmt. Sein Werk päsentiert er an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen.
Richard Tuttle, Replace the Abstract Picture Plane II, 1997, Plastik, Aluminium und Marmor, 460x90x55 cm, Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27, Eigentum Kunsthaus Zug