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Märki, Severin: Aufbruch (2019)
Die drei Figuren haben etwas Menschliches, obwohl sie keine Menschen abbilden. Aber ihre schwungvolle Formensprache und wellenförmige Konturen erinnern an Menschen, welche unterwegs sind. Obwohl alle Figuren im Lot und mit einem Betonsockel im Boden verankert sind, sieht es aus, als ob sie nicht gerade stehen. Jede der drei Skulpturen hat eine eigene Haltung, so wie sich Menschen unterschiedlich bewegen. Die mittlere Figur ist eine Träumerin, mit dem Kopf in den Himmel gerichtet, sie schwebt dahin. Ihr Schwerpunkt liegt in der Mitte und wird durch ihren Kopf zentriert. Links steht eine Figur, die scheint, als ob sie sich mit dem Kopf vorausbewegt. Auf der rechten Seite hingegen läuft die Figur, welche mit dem Bauch vorausgeht.
In seinem Werk Aufbruch sind alle drei Figuren gemeinsam aufgebrochen. Sie stehen zwar für sich, jede ist auf ihrer eigenen Reise, aber sie machen sich miteinander zu unbekannten Welten auf. Durch ihre unterschiedlichen Neigungen entsteht eine Beziehung zwischen ihnen, und die drei einzelnen Skulpturen werden zu einem grossen Ganzen vereint. Wie bei menschlichen Beziehungen entsteht das Objekt erst durch die Interaktion der drei Figuren miteinander.
Mit ihren harmonischen Formen und der fein geschliffenen Oberfläche sprechen Severin Märkis Werke sowohl den Seh- als auch den Tastsinn an. Die langen, aufrecht im Lot stehenden Figuren sind ein Markenzeichen des Künstlers. Den ursprünglichen Wuchs des Baumes respektierend, schält Märki in einem aufmerksamen, dialogischen Prozess sein Objekt aus der in der Natur gewachsenen Grundform. Dabei respektiert er die Struktur der Maserung, die Jahresringe, die Astlöcher, richtet seine Arbeit jedoch auch nach den mathematisch berechenbaren Proportionen, nach denen der menschliche Körper aufgebaut ist. Blank geschliffene Oberflächen wechseln sich mit der rauen Beschaffenheit der Baumrinde ab.
Aufbruch ersetzt die fünf Holzskulpturen Göggel, die im Jahr 2000 entstanden. Obwohl jede der drei Holzfiguren in Form und Aussage individuell gestaltet ist, gehören sie zusammen – wie eine Familie. Der Standort beim Siehbachkreisel ist insofern ideal, weil sie dem Begegnungsort für Jung und Alt noch mehr Leben einhauchen.
Severin Märki wurde 1964 in Aarau geboren. Er lebt und arbeitet in Zug und in Suhr, wo er seit 1997 ein Atelier betreibt. Als ausgebildeter Zimmermann, Feldenkraislehrer und Arbeitsagoge war er im sozialen Bereich in Zug tätig. Mit seinen Werken ist er an diversen Ausstellungen in der Schweiz präsent.
Severin Märki, Aufbruch, 2019 , Skulpturen, Lindenholz, 295 x 66 x 20 cm, Abenteuerspielplatz Siehbach, Chamerstrasse 33, Eigentum Stadt Zug, 2020