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Burkhard, Balthasar: Welle (1996)

Eine Welle ist das Motiv des Werkes von Balthasar Burkhard vor dem Verwaltungsgebäude der Wasserwerke Zug AG. Durch die gleichmässige Tiefenschärfe der schwarzweissen Aufnahme tritt jedes Detail hervor. Gleichzeitig führt die Abwesenheit eines Tiefenraums dazu, dass die leuchtend-weisse Gischt an die Oberfläche des Bildraums drängt. Das Glasbild zeigt das Naturelement mit seiner ihm eigenen faszinierenden und gleichzeitig unheimlichen Kraft, und nicht als für die kantonale Wasserversorgung domestizierte Materie. Die Natur bleibt unbeherrschbar. Die in der Fotografie festgehaltene Wellenform erinnert an einen liegenden Körper, an Muscheln oder an einen Gebirgszug. Die grosse, realistische Fotografie konserviert die sich unendlich wiederholende Bewegung des Meeres und visualisiert in einer Momentaufnahme die immense Lebendigkeit und Kraft des Wassers. Symbolisch steht die Welle von Balthasar Burkhard für die unbändige Urkraft der Natur. Als die WWZ 1996 das neue Verwaltungsgebäude an der Chollerstrasse bezog, beauftragte sie den Künstler, das Werk vor Ort zu entwickeln. An diesem Standort versinnbildlicht es Bewegung und verweist darauf, dass hier durch Wasserkraft Strom erzeugt wird. In Burkhards vielfältigem Schaffen war das Wasser ein Thema, mit dem sich der Künstler intensiv auseinandersetzte.

Nach einer Fotografenlehre arbeitet der Berner Balthasar Burkhard (1944-2010) seit der Mitte der 1960er-Jahre als Fotograf und dokumentiert zunächst die Ausstellungen der Kunsthalle Bern. Auf Anregung des damaligen Kurators Harald Szeemann setzt sich Burkhard intensiv mit Kunst und den Kunstschaffenden auseinander. Bereits 1969/70 zeigt er erste künstlerische Werke. In den 1970er-Jahren beginnt Burkhards Zusammenarbeit mit dem Berner Architekturbüro Atelier 5. Nach einigen Auslandaufenthalten unter anderem in den USA und Japan sowie einigen Jahren in Frankreich, kehrt Burkhard 1995 in die Schweiz zurück. Zu diesem Zeitpunkt beginnt auch die langjährige Zusammenarbeit mit der Möbelfirma USM Haller.

Balthasar Burkhard vereint in seinen fotografischen Arbeiten verschiedene Medien: Fotografie, Objekt, Skulptur und Malerei. Seine Arbeiten sind geprägt durch eine offene Chronologie: So greift er immer wieder auf Themen zurück, die ihn bereits Jahre zuvor beschäftigt haben. Seine Motive umfassen neben Körperteilen wie Ohr, Knie oder Arm auch Blumen und Tiere. Nach der Jahrtausendwende greift Burkhard das Thema Landschaft auf. Es sind dies Aufnahmen des schottischen Hochlandes und der namibischen Wüste, des düsteren Wald- und Wolkengebildes am Rio Negro sowie des Hochgebirges am Berninapass. Daneben sind auch Städte und das Element Wasser wichtige Themen im landschaftlich geprägten Schaffen Burkhards.


Balthasar Burkhard, Welle, 1996, Umsetzung Fotografie auf Glas, 190 x 462 cm Verwaltungsgebäude der Wasserwerke Zug Ag (WWZ), Chollerstrasse 24, Eigentum Wasserwerke Zug AG
Balthasar Burkhard: Ohne Titel