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Kogler, Peter: Ohne Titel (2001)

Im Innern des Kaufmännischen Bildungszentrums befindet sich eine raumgreifende Wandarbeit von Peter Kogler. Das von Wiederkehr Krummenacher Architekten realisierte Gebäude besitzt eine Glasfassade, die unmittelbar Einblick in das Gebäudeinnere gewährt. Die von aussen sichtbaren Aussenwände der beiden über sechs Geschosse verlaufenden Treppenhäuser sind mit einem farbigen, labyrinthischen Rohrsystem bespielt.

Der zweifache documenta-Teilnehmer Peter Kogler zählt international zu den bekanntesten und auch zu den begehrtesten Künstlern, wenn es darum geht, ortsspezifische, grossformatige Kunst-und-Bau-Projekte zu realisieren. Mit seinen Interventionen verändert er die Wahrnehmung der architektonischen Strukturen massgeblich und verwandelt sie in fliessende und dynamische Illusionsräume. Schon früh setzt Peter Kogler in seinen künstlerischen Arbeiten auf All-over-Strukturen und dem Einsatz von verschiedenen Medien. So verbindet er beispielsweise auf Papierbahnen gedruckte, repetitive Mustersysteme mit Computeranimationen und Videoprojektionen und lässt so begehbare, illusionistische Raumlabyrinthe entstehen. Dabei erstrecken sich seine Installationen über Decken, Wände und Böden und nehmen den gesamten Sichtkreis der Betrachtenden ein. Sind Koglers anfängliche Arbeiten nur flächig, erweitert er diese seit 1999 durch am Computer manipulierte Bilder, Videos und Diaprojektionen. Im Kaufmännischen Bildungszentrum lässt Peter Kogler an den Wänden der beiden sechsstöckigen Treppenhäuser farbige Rohre hochklettern. Auf rund 1'000 Quadratmetern schaffen die computergenerierten Siebdrucke eine Welt, die Kogler mit der klaren Architektur des Schulgebäudes kontrastiert: Chaos versus Ordnung. Die organisch-technoiden Grundmotive erinnern sowohl an Bäume, Nervenbahnen oder Gedärme, wie an Rohre, Leitungen oder Netzwerke und verwebt das Künstliche mit dem Natürlichen. Koglers verführerische Computer(t)räume konstratieren mit der formklaren Architektur und spielen raffiniert mit Realität und Illusion und somit der Wahrnehmung der Betrachtenden.

Peter Kogler wurde 1959 in Innsbruck geboren, lebt und arbeitet in Wien. Nach der Ausbildung 1974 bis 1978 an der Kunstgewerbeschule (heute HtL Bau + Kunst) in Innsbruck, absolvierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien ein Studium, das er 1979 abschloss. Ab 1986 lehrte er an Hochschulen in Deutschland, Frankreich und Österreich, und 2008 wurde er als Professor für Grafik an die Akademie der Bildenden Künste in München berufen. Kogler wurde mit verschiedenen Preisen geehrt, zuletzt 2013 mit dem Tiroler Landespreis für Kunst. Er ist mit zahlreichen Werken im öffentlichen Raum und an Ausstellungen im In- und Ausland präsent, auch in der Sammlung des Kunsthauses Zug.

Peter Kogler, Ohne Titel, 2001, Installation, Siebdruck auf Papier, Kaufmännisches Bildungszentrum, Aabachstrasse 7, Eigentum Kanton Zug
Peter Kogler: Malerei