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Stadt Zug restauriert Stadtmauer beim Huwilerturm

2. Juni 2023

Der Abschnitt zwischen Huwilerturm und Bohlstrasse der rund fünfhundertjährigen Stadtmauer wird in den nächsten Monaten restauriert. Infolge der zunehmenden Verwitterung muss das Mauerwerk teilweise neu aufgebaut und mit Spezialmörtel gesichert werden. Die Stadtmauer von Zug gehört zu den am besten erhaltenen Stadtmauern in der Schweiz. Nach Abschluss der Bauarbeiten Ende Jahr wird sie mit den ergänzten Steinen und Fugen dem ursprünglichen Aussehen sehr nahekommen.

Zugs äussere Stadtmauer entstand in bislang drei bekannten Bauetappen zwischen 1478 und 1528. Sie war 850 Meter lang und umfasste drei Tortürme, sechs Rundtürme, zwei unbefestigte Tore sowie zwei mit Fallgattern gesicherte Bachdurchlässe. Die letzte Bauetappe, zu der auch der nun zu restaurierende Mauerabschnitt zwischen dem Huwilerturm und dem ehemaligen Ägeritor gehört, begann 1518 mit dem Bau des Oberwilertors und endete 1528 beim Löberentor. Der Huwilerturm dürfte zwischen 1522 und 1526 errichtet worden sein, der angrenzende Mauerabschnitt wenig später. Ursprünglich war die Stadtmauer in diesem Bereich lediglich mit Zinnen und einem ungedeckten Wehrgang ausgestattet. Die heute noch bestehende Überdachung entstand vermutlich bei Sanierungsarbeiten im 17. Jahrhundert.

Der erhalten gebliebene Stadtmauerrest ist etwa 33 Meter lang und bis zu acht Meter hoch. Die Mauerstärke beträgt an der dicksten Stelle rund zwei Meter. Im Gegensatz zu den von Steinmetzen bearbeiteten und gesetzten Werksteinen der Wehrtürme ist die Mauer aus verschiedenen Bruch- und Feldsteinen, Findlingen und Brocken gemauert. Das verwendete Material – diverse Sand- und Kalksteine sowie Nagelfluh – wurde vermutlich lokal geborgen und stammt aus den eiszeitlichen Moränenablagerungen und -schutt am Zugersee, sowie aus Sand, Kies und Schotter, welche durch die lokalen Bäche von den Hängen des Zugerberges angeliefert wurden. Auch Abraummaterial aus den Steinbrüchen von Ägeri und Lothenbach sind denkbar. Die verrundeten Steine wurden mit grobem Kalkmörtel verbunden. Deutlich sind auch die Rundlöcher zu erkennen, durch welche die Tragbalken geschoben wurden.

Wasser und Salze sind wesentliche Faktoren für die fortschreitende Verwitterung der Steine und den sie verbindenden Mörtel. Der Feuchteeintrag muss zur dauerhaften Sicherung der Mauer deutlich reduziert und das Mauerwerk vereinzelt sogar neu aufgebaut und mit Spezialmörtel befestigt werden. Dazu sind sowohl restauratorische als auch strukturelle Massnahmen nötig.

Die Arbeiten werden im Auftrag der Stadt Zug in enger Zusammenarbeit mit Steinmetz-Spezialisten und dem kantonalen Amt für Denkmalpflege und Archäologie ausgeführt und dauern voraussichtlich bis Ende 2023. Die Restaurierungskosten betragen rund 900‘000 Franken. Der Kanton Zug wird sich in Form von Denkmalpflegebeiträgen daran beteiligen. Wie bereits bei der Sanierung des vorangegangenen Abschnitts der Stadtmauer wird wiederum ein Gesuch um Bundesbeiträge eingereicht, da es sich um ein Objekt von nationaler Bedeutung handelt. Die Unterschutzstellung der Stadtmauer nördlich des Huwilerturms bis zur Bohlstrasse erfolgte mit Verfügung der Direktion des Innern vom 3. Juli 2019.

Verlauf der Stadtmauer mit ihren Türmen und Toren
Verlauf der Stadtmauer mit ihren Türmen und Toren
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