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Kunsthaus Zug und Stadtzuger Museumslandschaft: Abschlussberichte der Potenzialanalysen liegen vor

15. September 2025

Die vom Grossen Gemeinderat der Stadt Zug (GGR) geforderten Potenzialanalysen zum Kunsthaus Zug sowie zur Museumslandschaft Zug liegen nun in Form von umfassenden Abschlussberichten der Metrum Managementberatung GmbH (München) vor. Die Potenzialanalysen wurden von der Stadt Zug und dem Kanton Zug gemeinsam in Auftrag gegeben. Ziel der ersten Analyse für das Kunsthaus war es, den Status quo fundiert zu analysieren, zentrale Entwicklungsfragen zu klären und eine Grundlage für die anstehenden politischen und strategischen Entscheidungen zu schaffen. Ziel der zweiten Analyse zur Museumslandschaft war es, das Potenzial und die Synergien der Zuger Museen und Ausstellungsräume aufzuzeigen. Beide Potenzialanalysen dienen dem Stadtrat, dem Grossen Gemeinderat und der Kantonsregierung als Grundlage zur politischen Entscheidungsfindung im Zusammenhang mit zentralen Fragen zur Weiterentwicklung des Kunsthauses, insbesondere im Hinblick auf die künftige Organisations- und Betriebsstruktur sowie das Betriebskonzept.

 

Der Auftrag zu den Potenzialanalysen geht auf die Verhandlungen zur Leistungsvereinbarung (LV) 2024–2027 zurück. Damals hatte das Stadtparlament beschlossen, die Laufzeit der LV von vier auf drei Jahre zu verkürzen, um möglichst rasch auf die Erkenntnisse der Analysen reagieren zu können.

Kunsthaus Zug: Stärken, Herausforderungen und Empfehlungen
Die Analyse sieht das Kunsthaus Zug als bedeutendes Kunstmuseum mit hochkarätigen Sammlungen, einem kuratorisch anspruchsvollen Profil und langjähriger internationaler Vernetzung, insbesondere im Bereich der Wiener Moderne und des Schweizer Surrealismus. Diese Qualitäten machen das Haus zu einem Leuchtturm im kulturellen Angebot der Region.

Gleichzeitig zeigt die Studie erhebliche Herausforderungen: Eine zu stark auf Einzelverantwortung ausgerichtete Führungsstruktur, unklare Abgrenzungen zwischen Aufsicht und operativer Leitung sowie fehlende Steuerungsinstrumente erschweren eine zeitgemässe Governance. Hinzu kommen eine angespannte Personalsituation, rückläufige Besucherzahlen seit der Pandemie sowie bauliche Defizite im Altbau – etwa bei Barrierefreiheit, Brandschutz und Besuchsinfrastruktur.

Der Bericht enthält 22 konkrete Empfehlungen, davon zwölf unabhängig vom Erweiterungsprojekt und zehn spezifisch auf das aktuelle Betriebskonzept und die Organisationsstruktur bezogen. Sie betreffen insbesondere die Klärung der Trägerschaft und Aufsichtsverantwortung, den Aufbau eines kooperativen Führungssystems, den gezielten Einsatz moderner Management-Tools sowie die Stärkung der Publikumsorientierung. Auch die Erhöhung der Eigenmittel und eine Professionalisierung bei der Akquisition von Drittmitteln werden empfohlen.

Erweiterung sinnvoll – Betriebskonzept überarbeiten
Das Betriebskonzept des Kunsthauses für den geplanten Erweiterungsbau wird im Grundsatz positiv bewertet, ohne Aussagen zum bisherigen Standort oder möglichen anderen Standorten zu machen. Die Weiterentwicklung, die dauerhafte Präsentation der Sammlung und die verbesserte Vermittlungsarbeit seien jedoch zentral. Allerdings enthält das Konzept nach Einschätzung der Studie noch zu wenig strategische Tiefe – insbesondere in Bezug auf Governance, Zielgruppenentwicklung, Personalplanung und Finanzierung.

Stadtpräsident André Wicki betont: «Die Analyse zum Kunsthaus Zug ist ein wichtiger Meilenstein für dessen Weiterentwicklung. Sie zeigt offen auf, wo wir strukturell nachjustieren müssen – und gleichzeitig, wie viel kulturelles Potenzial in dieser Institution steckt. Die Stadt Zug wird sich gemeinsam mit allen Partnern für die notwendigen Reformen einsetzen.»

Regierungsrat Stephan Schleiss ergänzt: «Das Kunsthaus Zug ist ein bedeutender Teil der Zuger Kulturlandschaft mit internationaler Ausstrahlung. Damit das so bleibt, braucht es ein tragfähiges Fundament. Der Bericht bietet hierfür eine solide Grundlage – insbesondere für die dringend notwendige Stärkung der operativen Strukturen und der kulturellen Vermittlung.»

Museumslandschaft Zug: Vielfalt mit Entwicklungsbedarf
Die parallel durchgeführte Potenzialanalyse zur Museumslandschaft zeigt ein ähnlich differenziertes Bild. Einerseits prägen Vielfalt und thematische Breite das Angebot, andererseits bestehen Schwächen bei Sichtbarkeit, Kooperation und Professionalisierung.

Als besondere Stärken nennt die Studie die starke lokale Verankerung, die hohe thematische Vielfalt sowie die wertvollen Beiträge der Museen zur kulturellen Bildung. Diese Faktoren machen die Museumslandschaft zu einem tragenden Pfeiler des kulturellen Lebens in der Stadt wie dem Kanton Zug. Demgegenüber stehen Herausforderungen, die sich vor allem in der geringen gemeinsamen Aussenwahrnehmung, in begrenzten organisatorischen Ressourcen und im Fehlen verbindlicher Strukturen für koordinierte Zusammenarbeit zeigen.

Die Analyse empfiehlt deshalb, die Vernetzung zwischen den Museen deutlich zu intensivieren und dafür gemeinsame Strukturen oder Plattformen aufzubauen. Gleichzeitig sollen kleinere Häuser gezielt bei der Professionalisierung unterstützt werden, insbesondere im Bereich Organisation und Freiwilligenmanagement. Auch der Ausbau von Vermittlungs- und Digitalangeboten gilt als zentral, um neue Zielgruppen zu erreichen und die Einbindung des Publikums zu verbessern. Zudem braucht es eine abgestimmte Strategie für Marketing und Kommunikation, damit die Museumslandschaft auch überregional sichtbarer wird.

Die drei grossen Museen – das Museum Burg Zug, das Kunsthaus Zug und das Museum für Urgeschichte(n) – nehmen in diesem Prozess eine Schlüsselrolle ein. Sie können Synergien fördern, Impulse setzen und das Profil der Zuger Museumslandschaft überregional schärfen.

Insgesamt zeigt die Analyse, dass die Museumslandschaft Zug zwar auf einem stabilen Fundament steht, jedoch grosse Entwicklungschancen besitzt. Durch engere Zusammenarbeit und eine erhöhte Sichtbarkeit können Stadt und Kanton die kulturelle Vielfalt der Region nachhaltig stärken.

Ausblick
Die beiden Potenzialanalysen bilden die Grundlage für den weiteren politischen Prozess, insbesondere mit Blick auf die neue, vierjährige Leistungsvereinbarung zwischen Stadt bzw. Kanton Zug und dem Kunsthaus ab dem Jahr 2027.

Der Stadtrat hat die an der Stadtratssitzung vom 2. September 2025 verabschiedeten Berichte der Geschäftsprüfungskommission (GPK) sowie dem Grossen Gemeinderat (GGR) zur Kenntnisnahme unterbreitet. Nach der Kenntnisnahme durch den GGR, voraussichtlich an der Sitzung vom 21. Oktober 2025, werden Stadt und Kanton Zug gemeinsam mit den Trägerschaften des Kunsthauses – der Kunstgesellschaft Zug und der Stiftung der Freunde Kunsthaus Zug – sowie mit weiteren relevanten Akteuren die Ergebnisse der Potenzialanalysen prüfen, priorisieren und geeignete Umsetzungsprozesse aufsetzen.

Ziel ist es, die Kulturinstitutionen nachhaltig zu stärken und die Museumslandschaft als Ganzes sichtbarer und zukunftsfähiger zu machen.

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Zugehörige Objekte

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Museumslandschaft Zug_Abschlussbericht (PDF, 3.93 MB) Download 0 Museumslandschaft Zug_Abschlussbericht
Kunsthaus Zug_Abschlussbericht (PDF, 1.83 MB) Download 1 Kunsthaus Zug_Abschlussbericht