Grosser Gemeinderat, Vorlage Nr. 1922

Änderung des Verkehrsregimes auf dem oberen Postplatz
Bericht des Stadtrates vom 6. März 2007


Zusammenfassung (Medienmitteilung)
Der Verkehr beim Nadelöhr des Zuger Postplatzes soll verflüssigt werden. Gleichzeitig soll die Lebensqualität auf dem oberen Postplatz erhöht und die Parkplätze beim Hirschenplatz aufgehoben werden. Diese Verbesserungen werden mit einer Änderung des Verkehrsregimes erzielt: Der Verkehr zwischen dem oberen und unteren Platz wird unterbunden und jener in die Neugasse über die Bahnhofstrasse, Schmiedgasse und Vorstadt umgeleitet, wie der Zuger Stadtrat an einer Medienkonferenz am Montag, 12. März 2007, ausführte.

«Wir haben lange über eine Verbesserung der Verkehrssituation beim Postplatz nachgedacht. Jetzt können wir mit wenigen, effizienten Massnahmen und in kurzer Zeit eine markante Verbesserung der Situation herbeiführen», freut sich der Zuger Stadtpräsident Dolfi Müller an der Medienkonferenz vom 12. März 2007.

Forderungen aus dem Parlament
Vorstösse aus dem Stadtparlament lancierten die Debatte nach einer Neugestaltung des Postplatzes und einer Verbesserung der Verkehrssituation im Gebiet Postplatz. Die Forderung, ein unterirdisches Parkhaus auf dem unteren Postplatz zu realisieren, stiess auf heftige Kritik. Eine Entflechtung der Diskussion brachte der Vorschlag des Stadtrates, in Zusammenarbeit mit Privaten bei der Zuger Hauptpost auf dem oberen Postplatz ein unterirdisches Parkhaus zu realisieren. Diesen Vorschlag unterstützte der Grosse Gemeinderat im Januar 2006 und verpflichtete den Stadtrat, die Grundlagen für einen Bebauungsplan auszuarbeiten.

Verbesserung vorerst auch ohne Parkhaus Postplatz
Der Bebauungsplan wurde nach der Vorprüfung durch die kantonale Baudirektion überarbeitet und wird im Juli 2007 dem Grossen Gemeinderat unterbreitet. Ein Verkehrsgutachten ergab im Weiteren, dass wesentliche Verbesserungen im Gebiet Postplatz schon heute, ohne aufwändigen Umbauten von Verkehrsknoten und ohne Bau des Parkhauses erzielt werden können, wie Stadtpräsident Dolfi Müller ausführte.
«Kernstück der Massnahmen ist die Unterbindung des Verkehrs zwischen dem oberen und unteren Postplatz», erklärte Stadtrat Andreas Bossard, Vorsteher des Departementes Sicherheit, Umwelt, Soziales, die wichtigsten Punkte der Änderung des Verkehrsregimes. Dank der Aufhebung der querenden Verkehrsbeziehung zwischen dem oberen und unteren Postplatz wird der Verkehrsfluss in der Vorstadt aber verbessert, so dass die Leistungsfähigkeit beim Postplatz erhöht wird. Der Fussgängerübergang vom unteren zum oberen Postplatz muss aber, wie heute, lichtsignalgesteuert werden. Zudem wünscht der Kanton, die Einfahrt vom Hirschenplatz in die Neugasse zu unterbinden. Die Beibehaltung dieser Ausfahrt würde den Verkehrfluss in der Neugasse empfindlich stören und den Nutzen der Verbesserungen auf dem Postplatz zunichte machen. Den oberen Postplatz können die motorisierten Verkehrsteilnehmenden nur noch nach rechts verlassen: Neu wird die Neugasse über die Bahnhofstrasse, die Schmidgasse und die Vorstadt erreicht.
Verkehrsfreier Hirschenplatz
«Die Änderung des Verkehrsregimes bringt nicht nur Vorteile für den motorisierten Verkehr, sondern auch für Fussgängerinnen und Fussgänger», betont Bauchefin Andrea Sidler Weiss. Die Zahl der Parkplätze auf dem oberen Postplatz kann bis zur Erstellung des Parkhauses mit einer kleinen Umorganisation beibehalten werden. Es können sogar Parkplätze vom Hirschenplatz hierher verlegt werden. Die Passanten erhalten also auf dem Postplatz wie auf dem Hirschenplatz mehr Platz zum Flanieren. «Das Gebiet des oberen Postplatzes wird städtebaulich schon mit diesen Massnahmen stark aufgewertet», so Andrea Sidler Weiss.

Wie geht es weiter?
Der Stadtrat setzt sich nach wie vor für die rasche Realisierung des Stadttunnels ein. Erst mit diesem kann der motorisierte Individualverkehr aus dem Stadtzentrum verlagert und der Postplatz nachhaltig aufgewertet werden. Mit dem neuen Parkhaus Post werden die oberirdischen Parkplätze auf dem oberen Postplatz und in der nahen Umgebung aufgehoben und in das Parkhaus verlegt. Ob auch die 26 Parkplätze auf dem unteren Postplatz auf diesen Zeitpunkt aufgehoben werden, ist noch offen.