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«Tandem – Kulturraum Zuger Innenstadt»: Zuger Geschäfte werden wieder zum Atelier und Proberaum

22. Mai 2024

Beim «Tandem» verlegen Kulturschaffende ihr Atelier oder ihren Proberaum für einen Monat in ein Geschäft der Zuger Innenstadt. Sie laden dazu ein, ihnen über die Schultern zu schauen oder selbst kreativ tätig zu werden. Nach erfolgreicher erster Durchführung letztes Jahr findet dieses schweizweit einzigartige Projekt vom 1. bis 29. Juni 2024 erneut statt.

Hyperrealistisches Zeichnen im Bauernhof-Laden, Holzschnitzerei in der Brennerei oder Comedy-Writing aus der Osteria: So sah das «Tandem» im Juni 2023 aus. Die Resonanz war gross, und das Publikum besuchte die einzelnen Tandems meist nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach, um den Entstehungsprozess eines Werks oder einer Darbietung zu verfolgen und das Gespräch mit den Kulturschaffenden zu suchen. «Detailhandel und Kultur tragen zur Lebensqualität in der Stadt Zug bei, sind aber auch abhängig von einem lebendigen Standort und einem breiten Publikum. Das Projekt Tandem hat all das vereint, und darum freut es mich, dass am 1. Juni in den Zuger Geschäften wieder Kultur einzieht.», sagt Stadtpräsident André Wicki.

«Tandem» bietet Läden und Kulturschaffenden eine Plattform und eröffnet beiden Parteien ein neues Publikum. Für die Teilnahme am Projekt konnten sich Geschäfte und Kulturschaffende, die sich zu einem Team respektive Tandem zusammengeschlossen haben, bei der Stadt Zug bewerben. Eine Jury hat dann neun Tandems ausgewählt, welche die Stadt Zug diesen Sommer zum kulturellen Arbeitsraum werden lassen. Die Projekte reichen von Textilexperimenten im Secondhandladen über Tanz im Goldschmiedehaus bis hin zu Songwriting-Sessions im Modeladen oder zum Podcast aus einem Laden voller Wunder.

Alle Kulturschaffenden arbeiten jeweils am Mittwochnachmittag und am Samstag simultan. Die Tandems können im Alleingang oder dieses Jahr neu auch im Rahmen von vier geführten Rundgängen erkundet werden. Auf dem Rundgang werden in einer Stunde jeweils drei Tandems besucht. Die Rundgänge finden am 12. Juni (17 Uhr), am 19. Juni (14 Uhr) und am 22. Juni (10 und 14 Uhr) statt und starten am Postplatz. Die Rundgänge werden von der Gäggeligääl GmbH organisiert, welche die Stadt dieses Jahr in der Projektleitung unterstützt und das Projekt «Tandem» in den kommenden Jahren als neue Trägerschaft übernehmen wird.

Weitere Informationen zu den Tandems und den Flyer zum Projekt unter www.stadtzug.ch/tandem

Die Tandems 2024

Sara Liz Marty und Nadja Zürcher arbeiten im Secondhandladen Inkognito am Postplatz 2. Gemeinsam ergründen sie Alternativen zum Wegwerfen von Textilien, laden das Publikum zum Gespräch über Konsum, Kleidung und deren Geschichten ein und schaffen damit sogenannte «Common Goods» (dt. Gemeinschaftsgüter).

Im historischen Lohri-Haus an der Neugasse 27 begegnet man der Tänzerin, Choreografin und Performance-Künstlerin Beatrice im Obersteg. Was 1620 bei der Eröffnung des Goldschmiedehauses noch unvorstellbar gewesen wäre, macht heute überraschende Parallelen zwischen skulpturaler Bewegungssprache und Schmuck sichtbar.

Die Künstlerin hinter der Katastrophenbucht, Maria Bettina Cogliatti, beschäftigt sich bei der EventOptik Zug in der Vorstadt 18 mit der Iris. Nicht die Farbigkeit der Iris möchte die Künstlerin ergründen, sondern die Übermittlung des Gesehenen und die Verarbeitung dieser Informationen im Hirn. Auf spielerische Weise geht sie dem Prozess des Sehens nach und lädt insbesondere die kleinen Besucherinnen und Besucher ein, sich mit ihr auf Entdeckungsreise zu begeben.

Patricia Jacomella Bonola kreiert in der Boutique Manuela an der Zeughausgasse 7a ein Hochzeitskleid aus den im Laden entstehenden Verpackungsabfällen. Das Publikum wird eingeladen, sich am künstlerischen Entstehungsprozess zu beteiligen und dabei mit der Künstlerin und der Ladeninhaberin über Fast Fashion und Nachhaltigkeit zu diskutieren.

In der Wunderbox am Fischmarkt 10 beim Zytturm entsteht ein Podcast. Die Klangkünstlerin Karen Geyer sucht mit der durchmischten Kundschaft des Geschäfts, welche von nah und fern kommt, das Gespräch. Wundersame und wundervolle Erinnerungen aus Zug und der Welt werden eingefangen und auch die Produzentinnen und Produzenten der diversen handwerklichen, regionalen und zum Teil auch gemeinnützigen Produkte der Auslage erzählen aus ihren Nähkästchen.

Ay Wing verwandelt Knecht Mode Zug an der Baarerstrasse 19 zum kreativen Musikstudio. In Songwriting-Sessions für alle, die sich mit weiblichen Perspektiven identifizieren können, wird das Publikum ermutigt, kreativ zu werden. Zudem gibt es Workshop-Tage und Listening-Sessions, an denen hautnah erlebt werden kann, wie Musik entsteht, und zum krönenden Abschied werden dann die entstandenen Songs im Rahmen einer Modeschau präsentiert.

Das gestandene Künstlerpaar Peter und Verena Voser quartiert sich bei Sträuli Brillen an der Bahnhofstrasse 25 ein. Beide lassen sich von denselben Begriffen der Optik wie Sichtfeld und Schärfe inspirieren, verhandeln diese jedoch mit jeweils unterschiedlichen Medien. Das Publikum erlebt so, wie zwei verschiedene Perspektiven dazu führen, dass die gleichen Impulse ganz unterschiedlich verstanden und verarbeitet werden können.

Im Melbalu shoes&more an der Zeughausgasse 20 werden von der Künstlerin Barbara Tresch-Stuppan Profile von Schuhsolen gesammelt und die Beziehung zwischen Schuhwerk, Funktionalität und Identität ergründet. Die Skizzen der Schuhsolen werden vor Ort in einen Druckstock geschnitzt, und die entstandenen Drucke fügen sich Tag für Tag langsam im Schaufenster zu einem Gesamtbild zusammen.

Damaris Bucher Meissner und Myrta Moser-Zulauf formen gemeinsam das Kollektiv Co. Im und um das Brockehüsli Zug an der Aegeristrasse 40 gehen die beiden ästhetischen Forschungen nach. Angeregt vom Sammelsurium des Brockehüslis, den Geschichten der Objekte und des Publikums beobachten, dokumentieren, zeichnen, collagieren und schreiben sie.

Einblick in das Tandem 2023: Andrew Brady (links) und Daniel Gerhardt bei «Les Deux Men» an der Arbeit. (Foto: Scharfsinn – Michaela Eicher)
Einblick in das Tandem 2023: Andrew Brady (links) und Daniel Gerhardt bei «Les Deux Men» an der Arbeit. (Foto: Scharfsinn – Michaela Eicher)