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Zukunft Zurlaubenhof: Ergebnisse der Online-Befragung und nächste Schritte

21. November 2025

Die Stadt Zug hat am 20. November 2025 im Theater Casino Zug die Ergebnisse der öffentlichen Mitwirkung zur Zukunft des Zurlaubenhofs präsentiert. Die Online-Befragung, an der sich 961 Personen beteiligten, zeigt eine klare Haltung der Bevölkerung: Der Zurlaubenhof soll als grüne Oase und historisch bedeutsamer Ort erhalten bleiben – offen für alle, aber frei von Übernutzung und Massentourismus.

In der Online-Umfrage wurden die aus dem bisherigen Prozess für die zukünftige Nutzung entwickelten Nutzungscluster zur Diskussion gestellt: Umgebung, Gastronomie, Bildung und Kultur, Zusammenleben, Handwerk und Wohnen. 94 Prozent der Mitwirkenden bewerteten den Schutz von Substanz und Atmosphäre als wichtig oder sehr wichtig. Der Hof soll ruhig, erholsam und zugänglich sein. Die Zusammenfassung der Resultate im Einzelnen:

Die Umgebung des Zurlaubenhofes soll inskünftig öffentlich zugänglich sein und als Ort der Begegnung für Ruhe und Naherholung dienen. Die Bevölkerung wünscht sich eine naturnahe, ökologisch wertvolle Park- und Gartenlandschaft mit dezenten Aufenthalts- und Bildungsangeboten wie Lehrpfaden oder Kräutergärten. Die historischen Gartenanlagen sollen geschützt und gepflegt, gleichzeitig aber kontrolliert zugänglich bleiben. Eine intensive Nutzung – etwa durch Eventflächen, Grillzonen oder zusätzliche Parkplätze – wird klar abgelehnt. Auch die Verlagerung des Damwild-Geheges von der Seepromenade wurde von 64 Prozent der Mitwirkenden abgelehnt. 45 Prozent gaben der Idee sogar die Note 1 («sehr schlecht») auf einer 6er-Skala. Landwirtschaftliche Elemente wie Reben, Bienenstöcke oder Kräuterpflanzungen werden dagegen als stimmig und bereichernd erachtet.

Die Einführung eines kleinen gastronomischen Angebotes wird von 78 Prozent als wünschenswert erachtet. Ein ruhiges Café oder Bistro mit Sitzplätzen im Freien, regionalen Produkten und einer gemütlichen Atmosphäre sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen, ohne den Charakter des Ortes zu verändern. Das Angebot soll niederschwellig und erschwinglich sein. Ein Konsumzwang wird abgelehnt. Bevorzugt werden Tages- und Wochenendöffnungszeiten, punktuell ergänzt durch Abendangebote bei besonderen Anlässen. Kooperationen mit sozialen Institutionen oder umliegenden Angeboten werden begrüsst. Kein Anklang bei den Mitwirkenden finden exklusive oder laute Eventgastronomieformen.

Der Zurlaubenhof soll ein Ort der «stillen Kultur», der Bildung und der authentischen Geschichtsvermittlung werden. Erwähnt werden kleine, kuratierte Veranstaltungen, Führungen und Workshops, die das kulturhistorische Erbe – insbesondere Themen wie das Söldnertum oder die Geschichte des Anwesens – zugänglich machen. Die Vermittlung soll praxisnah und zeitgemäss erfolgen. Eine enge Zusammenarbeit mit bestehenden Institutionen, insbesondere dem Museum Burg Zug, wird empfohlen. Der Zurlaubenhof soll dabei das bestehende kulturelle Angebot ergänzen und nicht in Konkurrenz zu bestehenden Angeboten treten.

Für das Zusammenleben soll der Zurlaubenhof ein Ort der Ruhe und Erholung bleiben. Die Teilnehmer der Online-Befragung lehnen Grossanlässe und laute Veranstaltungen klar ab. Stattdessen soll das Areal Raum für stilles und respektvolles Miteinander bieten. Allenfalls sollen kulturelle Kleinevents wie Lesungen, Kammer- oder Gartenkonzerte die soziokulturelle Begegnung fördern, möglich sein. Kooperationen mit lokalen Einrichtungen, wie etwa Quartiervereine, Schulen oder der Bibliothek werden als wertvolle Ergänzung gesehen, um das Areal stärker im gesellschaftlichen Leben zu verankern.

Für das Thema «Handwerk» besteht nur eine gewisse Offenheit. Das Handwerk soll den Bezug zur Geschichte des Ortes herleiten und erlebbar machen. Denkbar sind Werkräume, die historische Handwerkstraditionen oder denkmalgerechtes Bauen sichtbar machen. Wichtig sind dabei Authentizität, geringe Emissionen und wirtschaftliche Tragbarkeit. Kooperationen mit Schulen, Museen oder lokalen Betrieben werden als sinnvoll erachtet. Das Narrativ und das inhaltliche Konzept sowie der historische Bezug sollen im weiteren Prozess präzisiert werden.

Eine Überbauung der Landreserve des Zurlaubenhofes wird grossmehrheitlich von den Teilnehmenden abgelehnt. Der Zurlaubenhof soll in seiner künftigen Nutzung der Öffentlichkeit und dem Gemeinwohl dienen. Sollte «Wohnen» in absehbarer Zeit in der Umgebung des Zurlaubenhofes ein Thema werden, soll dies nur in sehr beschränktem Umfang und gemeinwohlorientiert erfolgen. Luxus- oder Kurzzeitwohnungen werden von den Mitwirkenden ausgeschlossen und bestenfalls Wohnen im aktuellen Gebäudebestand präferiert.

Starke Beteiligung und emotionale Bindung
91 Prozent der Teilnehmenden stammen aus der Stadt Zug, 80 Prozent leben seit über zehn Jahren hier. Die hohe Beteiligung und die zahlreichen Kommentare zeigen die emotionale Verbundenheit der Bevölkerung mit dem Zurlaubenhof.

«Der Zurlaubenhof ist ein kulturelles Erbe und eine grüne Oase mitten in unserer Stadt. Die Bevölkerung hat klar signalisiert: Wir sollen behutsam vorgehen, den Charakter bewahren und den Ort für alle zugänglich machen. Das ist unser Auftrag für die nächsten Schritte», kommentiert Stadtrat Urs Raschle, Vorsteher des Finanzdepartements, die Resultate der Umfrage. Die Stadt Zug wird die Erkenntnisse nun in eine Machbarkeitsstudie einarbeiten und die nächsten Schritte für eine behutsame Weiterentwicklung des Zurlaubenhofs planen. Ziel ist es, den Hof als Ort der Ruhe, Kultur und Begegnung zu erhalten und gleichzeitig die Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen.

Weitere Informationen: www.zurlaubenhof.ch

Luftbild Zurlaubenhof

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2025-11-20 Präsentation Resultate Online-Umfrage (PDF, 8.36 MB) Download 0 2025-11-20 Präsentation Resultate Online-Umfrage