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Wallfahrt Einsiedeln

Termin
Auffahrt (40 Tage nach Ostersonntag)
Ort
Wegstrecke von Zug nach Einsiedeln
Entstehungsdatum
15. Jahrhundert
Ursprung des Brauchs
Seit rund 600 Jahren pilgern die frommen Zuger nach Einsiedeln. Das älteste Dokument, in welchem die Wallfahrt als Zuger Tradition erwähnt ist, stammt aus dem Jahre 1426. Päpste, Keiser, Könige, Adlige und Millionen Gläubige haben die Pilgerstätte im Kanton Schwyz mit dem berühmten Gnadenbild der Schwarzen Madonna mit dem Kind auf dem Arm aufgesucht und ihr die Referenz erwiesen. Für den Zuger Historiker Josef Lang bildete die Wallfahrt für kirchentreue Zuger Katholiken bis in die 1960-er Jahre den «Eckstein für die kollektive Identität». Und Alt-Landammann Anton Weber bezeichnete die Einsiedler Wallfahrt 1906 gar als «Inventarstück der katholischen Familie». Die hohe Beteiligung der Zuger an der Landeswallfahrt war also früher so etwas wie ein Gradmesser für die aufrechte katholische Gesinnung im Kanton. Die virtuosen Predigten, das eindrückliche «Salve Regine» der Mönche, die bunten Kioskauslagen, die neuen Begegnungen und unbekannten Gesichter, dies alles machte die Wallfahrt nach Einsiedeln immer auch zu einem gesellschaftlichen Ereignis.
Gelebter Brauch
Heute sind die langen Pilgerzüge verschwunden und kleineren Gruppierungen gewichen, welche die «Wallfahrt Einsiedeln» vorab als besinnlichen Anlass in der Gemeinschaft und Natur geniessen. Gestartet wird entweder in der Nacht zu Auffahrt oder frühmorgens. Die Stadtpfarreien marschieren auf verschiedenen Routen meist via Raten gestaffelt nach Einsiedeln. Gebetet wird nur auf den ebenen Abschnitten. Vom Morgen bis zum Mittag kommen die Gruppen in Einsiedeln an und besuchen um 15 Uhr den Pilgergottesdienst in der Klosterkirche. In der Gnadenkapelle kann die Schwarze Madonna mit dem Jesuskind im Arm bewundert werden. Devotionalien wie Kerzen, Kruzifixe, Rosenkränze oder «Helgeli» (Andachtsbilder) werden auf dem grossen Platz von Marktfrauen, genannt «Ständligurren», verkauft, wobei die Anzahl der Stände stark zurückgegangen ist. Ein beliebtes Mitbringsel ist auch das für Einsiedeln typische Pilgergebäck aus süssem Honigteig, genannt «Hälibock» oder «Schafsbock», welches die Bäckereien im Dorf herstellen. Für den Rückweg nehmen die Zuger den Car oder die öffentlichen Verkehrsmittel. Diejenigen, welche vom Hinweg noch nicht genug haben, wandern wieder zu Fuss zurück.
Kontakt
www.wallfahrt-einsiedeln.ch
www.kloster-einsiedeln.ch

Textquellen: Kloster Einsiedeln.

Bildquellen: Werner Oechslin, Einsiedeln; Neue Zuger Zeitung.
Historische Ansicht.
Pilger auf dem Platz vor der Klosterkirche Einsiedeln, um 1900.
Zuger Wallfahrer auf ihrem Weg übers Moor von Rothenthurm
Zuger Wallfahrer auf ihrem besinnlichen Weg übers Moor von Rothenthurm, 2007.