Kopfzeile

close

Kontaktdaten

Stadtverwaltung Zug
Stadthaus
Gubelstrasse 22
6301 Zug
Map

Öffnungszeiten Stadtverwaltung:

Montag bis Freitag

08.00 bis 12.00 / 13.30 bis 17.00 Uhr

Inhalt

Inhalt

Fronleichnam

Termin
Fronleichnam (10 Tage nach Pfingsten)
Ort
Zuger Innenstadt / Kirche St. Michael
Entstehungsdatum
1264
Ursprung des Brauchs
Das grosse Dankfest für die Einsetzung des allerheiligsten Altarsakramentes ist «Fronleichnam». Der römisch-katholische Feiertag, das Hochfest des Leibes und Blutes Christi, wird jeweils zehn Tage nach Pfingsten gefeiert, oder am 60. Tag nach dem Ostersonntag, und fällt somit frühestens auf den 21. Mai und spätestens auf den 24. Juni. Der Name «Fronleichnam» stammt von «fron» (Herr) und «lichnam» (Leib), weist also auf die Elemente der Eucharistie hin. Anders als bei Ostern, Weihnachten und Pfingsten geht Fronleichnam nicht direkt auf die Bibel zurück. Eine enge Verbindung gibt es allerdings zum letzten Abendmahl, über das die Bibel berichtet. 1264 erklärte Papst Urban IV. dieses Fest in der Folge des Blutwunders von Bolsena zu einem allgemein gültigen römisch-katholischen Kirchenfeiertag, 1317 legte Papst Johannes XXII. den Donnerstag als Festtag fest. Im beginnenden 18. Jahrhundert fuhren Volk und Räte mit dem heiligen Brot in einer Schiffsprozession über den Zugersee. Im 19./20. Jahrhundert begann das Fest mit Kanonendonner. Häuser, Fenster und Strassen waren mit Blumen, zartem Grün und religiösen Motiven geschmückt. Der Zuger Bundesrat Philippe Etter schrieb 1945: «Die Fronleichnamsprozession ist die schönste Manifestation des alten zugerischen Geistes, der sich stets wieder erneuert». Am Postplatz, Bundesplatz, in der Altstadt und auf dem Kasernenplatz hielt die Prozession inne, vor vier Altären wurde gebetet. In den 1960er-Jahren erfolgte eine Redimensionierung auf eine kurze Route durch Altstadt und einen Gottesdienst auf dem Landsgemeindeplatz. Seit 1984 lädt der Kirchenrat alle Anwesenden zu einem Umtrunk ein.
Gelebter Brauch
«Hauptsache, ein langes Wochenende» heisst es oft, wenn der Feiertag auf einen Donnerstag fällt und sich der Freitag als «Brückentag» anbietet. Doch viele Zuger Katholiken nutzen Fronleichnam bis heute, um öffentlich ihren Glauben zum Ausdruck zu bringen. Sie zeigen damit, dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist. Seine Beliebtheit verdankt der Festtag vor allem den reich geschmückten Prozessionen, bei denen die Elemente der Eucharistie durch die Strassen getragen werden. In Zug treffen sich die Gläubigen bei schönem Wetter um 9 Uhr auf dem Landsgemeindeplatz zu einem Festgottesdienst, nachdem Seelsorger, Ministranten, Behörden und Trachtenvolk von der Liebfrauenkapelle in einer kurzen Prozession durch die Unteraltstadt gezogen sind. Nach der Eucharistiefeier werden Fürbitten gelesen. Nach dem Gottesdienst formieren sich Priester, Ministranten und Erstkommunikanten erneut und kehren via Seestrasse durch die Altstadt zur Liebfrauenkapelle zurück. Alle Gottesdienst-Teilnehmer sind auf dem Landsgemeindeplatz zu einem Aperitif eingeladen. Bei schlechtem Wetter findet der Fronleichnams-Gottesdienst in der Kirche St. Michael statt. Im Volksmund wird Fronleichnam auch «Herrgottstag» genannt.
Kontakt
www.kath-zug.ch

Textquellen: Katholische Kirche Stadt Zug.

Bildquellen: Denkmalpflege des Kantons Zug; Neue Zuger Zeitung.
Römisch-katholische Fronleichnams-Prozession vor dem Regierungsgebäude auf dem Zuger Postplatz, um 1900
Römisch-katholische Fronleichnams-Prozession vor dem Regierungsgebäude auf dem Zuger Postplatz, um 1900.
Fronleichnams-Prozession in den Gassen der Zuger Altstadt
Fronleichnams-Prozession in den Gassen der Zuger Altstadt, 2007.