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Stadtverwaltung Zug
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Geviert Kolinplatz: «Bypass» öffnet und verbindet

2. April 2004
Im November 1999 zerstörte ein Brand das Gebäude am Kolinplatz 21 in Zug fast vollständig. Über das Geviert Kolinplatz wurde anschliessend ein Planungswettbewerb ausgeschrieben. Jetzt steht der Gewinner des Wettbewerbs fest: Der Studienauftrag wird von Jäger Zäh Architekten gewonnen. Das junge Zürcher Architektenteam öffnet mit ihrem Projekt «Bypass» die Häuserzeile an der Strassenecke Kirchenstrasse/Grabenstrasse und setzt mit dem Neubau einen attraktiven städtebaulichen Akzent. Der Neubau ermöglicht eine örtliche Konzentration der städtischen Verwaltung und erhält zum heutigen Stadthaus eine Verbindung auf drei Stockwerken.
Zur Belebung des Quartiers beitragen soll ein Laden oder Café im Erdgeschoss sowie ein neuer Fussgänger-Durchgang – die Stadthausgasse. Zusammen mit dem Beurteilungsgremium ist der Stadtrat von Zug der Auffassung, dass das Siegerprojekt weiter konkretisiert werden soll: Die Architekten würden eine Lösung vorschlagen, die sowohl architektonisch und städtebaulich als auch denkmalpflegerisch überzeuge.

Die Bezeichnung «Geviert Kolinplatz» umfasst die Häusergruppe zwischen Fortunagasse, Kolinplatz, Kirchenstrasse und St.-Oswalds-Gasse. Im Geviert ist die Stadt Zug Eigentümerin von sechs Grundstücken mit älteren Gebäuden, welche für verwaltungsinterne Zwecke genutzt und als Wohn- oder Ladenräume vermietet werden. Aufgrund der massiven Schäden musste das Gebäude Kolinplatz 21 nach dem Brand im November 1999 abgerissen werden, wobei das Erdgeschoss mit einem provisorischen Dach versehen wurde.

Veränderte Bedürfnisse der Stadtverwaltung
Die räumlich-betrieblichen Anforderungen der Stadtverwaltung Zug haben sich in den letzten Jahren verändert. Kundenorientierung, Umstrukturierungen, Reorganisation sowie erhöhte Sicherheitsansprüche haben neue Anforderungen an die Büroraumplanung zur Folge. Diese Anforderungen können in den bestehenden Gebäuden im Geviert Kolinplatz nicht umgesetzt werden. Als Folge dieser Situation hat der Grosse Gemeinderat der Stadt Zug im Mai 2001 einen Kredit für die Durchführung eines Planungswettbewerbes genehmigt. Im Rahmen dieses Wettbewerbes wurden in den letzten rund zweieinhalb Jahren sowohl ein Neubau an Stelle des abgebrannten Hauses als auch die Erweiterung der Büroräume der städtischen Liegenschaften am Kolinplatz geprüft. Im Rahmen der Büroraumplanung hat sich der Stadtrat für einen Verbleib der städtischen Verwaltung in der Zuger Altstadt entschieden. Die organisatorische und räumliche Optimierung der Stadtverwaltung soll den Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern den Verkehr mit den Behörden einfacher machen: Das Stadthaus wird künftig jene Adresse sein, an der die wichtigsten Dienst-leistungen zentral erbracht werden.

Beitrag für attraktives Quartier
Inhalt des Studienauftrags war es, die Qualitäten des Kolinplatzes und die Steigerung der Attraktivität des Ortes als Lebens- und Arbeitsraum zu erhalten und zu fördern. Der Neubau ist dabei das wichtigste Element, damit sich das Gebäudegeviert am Kolinplatz zu einem attraktiven Einkaufs-ort und Treffpunkt im südlichen Stadtteil entwickeln kann. Ausser im Stadthaus bleiben die Erdgeschossflächen im ganzen Geviert in erster Linie einer kommer-ziellen Nutzung vorbehalten. Aus Sicht des Stadtrats sind kleinere Verkaufslokale, ein Café oder ein Take-away-Laden, wie sie im Kontext der Altstadt gut realisierbar sind, erwünscht. Die oberen Geschosse sind für Büros und/oder für Wohnzwecke vorgesehen, wobei der Wohnanteil möglichst hoch sein soll. Die Wohnnutzung soll primär in den Liegenschaften Kirchenstrasse 3, 5 und 7 realisiert werden. Diese Häuser sind mehrheitlich sanierungsbedürftig.

Städtbauliche Aspekte
Die Zuger Altstadt wird aufgrund ihrer baulichen Entwicklung in drei Zonen unterteilt: Innere Altstadt, äussere Altstadt, Ränder. Die innere Altstadt entspricht dem klassischen Bild einer stark verdichteten Siedlung innerhalb klar definierter Grenzen (See und ehemalige mittelalterliche Stadtmauer). In der äusseren Altstadt finden sich unterschiedliche Bautypen. Die Struktur gleicht einem Dorf mit unterschiedlichen Strassen, Plätzen und Gebäuden. Das Geviert Kolinplatz bildet dabei keine Ausnahme und zeichnet sich gerade durch diese Heterogenität aus. Unterschiedlich ausgestaltete Fassaden dokumentieren die kontinuierliche Bautätigkeit bis in die Neuzeit hinein. Trotz der Unterschiedlichkeit ist das Geviert Kolinplatz als lückenlos zusammengebautes Ensemble im Stadtbild wahrnehmbar.
Für den kantonalen Denkmalpfleger Georg Frey nimmt das Siegerprojekt gerade auf diese Situation Rücksicht: «Im Unterschied zu Neubauquartieren bestehen in der Altstadt mit Strassen, Gassen, Plätzen, Höfen und Durchgängen vielfältige Aussenräume. Das Neubauprojekt bezieht sich auf diesen städtischen Charakter und schafft einen neuen, differenzierten Aussenraum, der für Besucherinnen und Passanten erlebnisreich ist. Dazu gehören auch die öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss mit einem Laden oder Café und den Dienstleistungen der Stadtverwaltung.»

Der Hinterhof zwischen dem Stadthaus-Ensemble und der Gebäudezeile an der Kirchenstrasse wird teilweise überbaut, indem die hofseitige Fassade des östlichen Neubauteils der Stadtverwaltung mit der Brandmauer der Liegenschaft an der Kirchenstrasse verbunden wird. Der Neubau folgt der neuen Gassenstruktur. Aussen setzt das viergeschossige Volumen die Hausflucht entlang der Kirchenstrasse fort. Im ehemaligen Hof fügt sich das hier zweigeschossige Gebäude durch die Reduktion der Gebäudehöhe in die gewachsene Umgebung ein.

Konzentration der Verwaltung
Mit der Ergänzung der Räume für die Stadtverwaltung können bestimmte Bereiche, die betrieblich zusammengehören, auch räumlich zusammengeführt werden. Besucherinnen und
Besucher werden im Foyer empfangen. Der zentrale Empfangsraum ist vom Kolinplatz und von der neuen Stadthausgasse her zugänglich. Nach dem Neubau werden für die Stadtverwaltung insgesamt weniger Liegenschaften benötigt.

Bestehende Gebäudesubstanz nicht tangiert
Die Eingriffe an den bestehenden Häusern sind gering. Historische Gebäudestrukturen bleiben unangetastet. Das Haus Kolinplatz 19 bleibt in seinem Grundriss unverändert. Die Gebäude an der Kirchenstrasse 3, 5 und 7 werden sanft erneuert, wobei im Erdgeschoss Gewerbe- und in den Obergeschossen Wohnnutzungen angeboten werden. Umfang und Charakter aller Eingriffe erfolgen in Absprache mit der Denkmalpflege.

Öffentliche Ausstellung
Die Ausstellung zum Wettbewerb Geviert Kolinplatz ist bis 14. April 2004 im Burgbachsaal, Zug, geöffnet. - Öffnungszeiten: Werktags 16 bis 20 Uhr, Karfreitag, Ostersamstag, Ostersonntag: 11 bis 16 Uhr. Am Sonntag bleibt die Ausstellung geschlossen.
Visualisierung des geplanten Neubaus von der Grabenstrasse her.

Zugehörige Objekte

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