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Unangenehme Gerüche im Schulhaus Maria Opferung: Schulzimmerböden werden versiegelt

8. Juli 2011
Im Schulhaus Maria Opferung riecht es unangenehm nach Mottenkugeln: Aus diesem Grund wird der Unterlagsboden in einzelnen Zimmern während der Sommerferien verschlossen.
«Schon immer» habe es im Schulhaus Maria Opferung nach Mottenkugeln gerochen, berichten Lehrpersonen, die seit langem in diesem in den 1960er Jahren erbauten Schulhaus arbeiten. Seit kurzem kennen die Verantwortlichen auch die Ursache für diese unangenehmen Gerüche. Kernbohrungen haben gezeigt: Im Boden befindet sich als Dämm- und Isolationsmaterial Kornschrot, welches damals mit Naphthalin gegen Pestizide und Parasiten behandelt wurde. Die Substanz ist flüchtig, das heisst, sie verdampft langsam und während Jahren. Naphthalin ist ein nach Teer riechender Stoff, der früher ebenfalls in Mottenkugeln vorhanden war und unangenehm riecht. In zu hohen Dosen kann Naphthalin gesundheitsgefährdend sein.


Keine überhöhte Dosen gemessen

Nach dem Umbau des ehemaligen Internats zogen 2003 die Heilpädagogische Schule und 2005 einzelne Abteilungen der Stadtschulen in die Räumlichkeiten der Klostergasse 2a. Erneuert wurden damals auch die Bodenbeläge: der Linoleum-Belag wurde teilweise durch Teppiche ersetzt. Seitdem haben die Klagen über die unangenehmen Gerüche zugenommen. Es kamen auch Befürchtungen auf, der Geruch könnte gesundheitsgefährdend sein. Die Verantwortlichen haben die Klagen ernst genommen und eine Untersuchung eingeleitet.
Die Resultate der Abklärungen durch ein spezialisiertes Ingenieurbüro, der emvu GmbH in Zug, haben ergeben, dass die Belastung weit unter dem kritischen Grenzwert (MAK) liegt. Dieser liegt laut SUVA / EKAS bei 50 mg/m3; der höchste Wert wurde mit 8,6 mg/m3 in einem Teppich gemessen und liegt somit siebenmal unter dem Grenzwert. Eine Gefährdung der Gesundheit bestand nie, auch in früheren Jahren nicht. Dass der Geruch in den letzten Jahren stärker wahrgenommen wurde, hängt wohl mit der Erneuerung der Bodenbeläge zusammen, die das Naphthalin besser in die Umgebung entweichen liessen.

Neben dem Gesundheitsaspekt gibt es einen weiteren Aspekt: Der Geruch kann auf die Dauer belästigend wirken. Auch dafür existieren Luft-Richtwerte, die im Baugesetz umschrieben und von der Suva vorgegeben sind. Hier liegt die Luftbelastung im Mikrobereich: der Grenzwert liegt zwischen 10 µg/m3 und 20 µg/m3 (Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft). In einzelnen Schulzimmern wurden Werte bis 60 µg/m3 gemessen. Diese erhöhte Konzentration von Naphthalin ist die Ursache für die unangenehmen, lästigen Gerüche. Erfahrungen von Spezialisten zeigen, dass Menschen diese Gerüche unterschiedlich wahrnehmen: Einzelne reagieren empfindlich darauf, andere stören sich weniger daran. Gesundheitsgefährdend ist und war Naphthalin in dieser geringen Konzentration aber nie. Personen, die sensibel auf solche Belästigungen reagierten, wurden von spezialisierten Stellen betreut.


Unterlagsboden wird versiegelt, Mobiliar gereinigt

Das Bildungsdepartement und die Abteilung Immobilien prüfen auf Empfehlung der Experten verschiedene Massnahmen:
  • Der Unterlagsboden wird in einzelnen Schulzimmern, wo die Konzentration erhöht ist, versiegelt. Damit wird das Verdunsten von Naphthalin in den Innenräumen unterbunden.
  • Schränke und Mobiliar, welches den unangenehmen Geruch aufgenommen haben, werden gereinigt und wo notwendig ersetzt.
  • Textilien werden nach einem spezialisierten Verfahren chemisch gereinigt.


Die ersten Arbeiten werden wenn möglich während der Sommerferien ausgeführt. Der Schulbetrieb wird kaum beeinträchtigt; auch die Betreuungsangebote der Abteilung Kind Jugend Familie können aufrecht erhalten werden.

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