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Stadthaus
Gubelstrasse 22
6301 Zug
Öffnungszeiten Stadtverwaltung:
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Lebkuchenfeier: Für uneigennütziges Schaffen geehrt
Im Dienste der Feuerwehr
Fritz Schumpf erhielt vom Stadtrat den Lebkuchen, weil der die Hälfte seines Lebens in der Feuerwehr (FFZ) verbracht und dabei Spuren hinterliess, die heute noch das Bild der FFZ als moderne Feuerwehr prägen, wie Stadtrat Hans Christen in seiner Laudatio festhielt. Fritz Schumpf trat 1953 in das Gasschutzkorps (den heutigen Atemschutz) ein. Zwischen 1969 und 1978 stand er der FFZ als «ausgezeichneter Kommandant vor», der in dieser Zeit nicht nur über 400 Einsätze leistete, sondern auch viele wegweisende Neuerungen einführte: etwa den Einheitsfeuerwehrmann, der im Ernstfall überall eingesetzt werden konnte, oder die Einführung der Einsatzpläne für gefährdete Objekte. Auf der technischen Seite läutete er bei der Feuerwehr den Fortschritt ein.
Brückenbauer der Integration
Stadtpräsident Christoph Luchsinger sprach von einer einzigartigen Zuger Institution, als er die drei Repräsentanten des Vereins Centro Italiano, Pietro Panico, Vincenzo Porro und Graziano Cioffi, ehrte: «Sie sind die unermüdlichen Motoren und Drahtzieher, Animatoren und Garanten einer vorzüglichen Organisation. Es ist nicht übertrieben, wenn wir heute feststellen, dass das Centro mit seinen 14 angeschlossenen Vereinen und seiner eigenen Fussballmannschaft ohne das Wirken dieser drei Persönlichkeiten niemals zum Ansehen, zum Einfluss und zur Bedeutung gefunden hätte, die ihm heute zukommt.»
Das «Centro» wurde für eine Unzahl von Bewohnerinnen und Bewohnern dieser Stadt zu einem Treffpunkt, welche unter ihresgleichen an den zahlreichen Aktivitäten und Programmen des Vereins teilnehmen: an politischen und kulturellen, an sportlichen und sozialen. Leute, die auch Rat suchen und Informationen zum Beispiel über Gesetze und Aktivitäten ihres Gastlandes und seiner Besonderheiten, Leute die hier ihre Weiterbildung erhalten und damit ihre Arbeitschancen verbessern. Leute die ihren Integrationswillen bekunden oder die bestens ausgebauten Konsulardienste in Anspruch nehmen. Konsulardienste, welche den hier Ansässigen den Weg nach Zürich ersparen und auch die mühsame Auseinandersetzung mit Formularen, Anweisungen und Reglementen.
Die Beziehung zum Kloster Frauenthal
Die Lebkuchenfeier ist ein besonderer Anlass, der auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurückgeht. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den „Schutz und Schirm“ der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (3 Pfund Gelds), Zoll und Umgeld zu entrichten.
Seit Menschengedenken haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von der Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegen genommen wurden. Nicht immer allerdings war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug. Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder ein Dukaten zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt. Denn bereits zwei Jahre später, am 5. Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, «dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien.» Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.