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Frauenthaler Lebkuchen für verdiente Persönlichkeiten
Alljährlich zeichnet der Zuger Stadtrat an seiner traditionellen Lebkuchenfeier Menschen aus, die ohne grosses Aufhebens Wesentliches für die Stadt geleistet haben. Je einen Frauenthaler Lebkuchen für besondere Dienste haben in diesem Jahr Susanne Giger, Fritz Meier und Barbara Urfer Wyss erhalten.
«Du hast in einem Zeitungsartikel einmal gesagt: «Mir liegt etwas an dieser Stadt.», sagte Stadtpräsident André Wicki in seiner Laudatio für Susanne Giger. Genau darum gehe es dem Stadtrat: «Es ist wichtig, dass Menschen sagen können, dass ihnen die Stadt am Herzen liegt, und dass sie sich, wie Susanne Giger, auch im Verborgenen für die Menschen, die eine Stadt ausmachen, engagieren.» Susanne Giger führte 20 Jahre lang die Buchhandlung an der Schmidgasse. Sie war damit ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt im Stadtleben. Sie war darin nicht nur von Geschichten umringt, welche auf Papier gedruckt waren, sondern auch von Lebensgeschichten der Stadt. Susanne Giger hat die Gabe, Menschen zum Erzählen zu bringen. So wusste sie immer, was in der Stadt politisch und gesellschaftlich lief – vor allen anderen. Kein Wunder, politisierte sie von 2007 bis 2018 im Stadtparlament und von 2016 bis 2018 als Kantonsrätin. Schon als 18-Jährige engagierte sie sich in der Aktionsgruppe Wohnungsnot. Für das Thema engagiert sie sich noch immer. Sie ist Mitgründerin und Präsidentin der Genossenschaft W’Alter – der Alternativen Wohnbaugenossenschaft für Jung und Alt. Viel erreicht hat Susanne Giger seit rund 50 Jahren mit dem Verein Zuger Jugendtreffpunkte (ZJT). «Dank ihrem Engagement haben die Jugendlichen mit der JAZ oder der Industrie45 einen Ort, an dem sie an ihren eigenen Geschichten schreiben können, einen Ort, der für ein Kapitel ihres Lebens wichtig ist.», fasste André Wicki dieses Wirken von Susanne Giger zusammen.
Einen weiteren Lebkuchen überreichte Stadtrat Urs Raschle an Fritz Meier, den langjährigen Präsidenten der Nachbarschaft Vorstadt-Neustadt und Turmwart des Pulverturms. «Der Lebkuchen ist da, um Persönlichkeiten zu ehren, welche sich ehrenamtlich und meist im Hintergrund für die Stadt Zug einsetzen. Dies machst du seit Jahrzehnten mit viel persönlichem Einsatz und Engagement.», sagte Urs Raschle in seiner Laudatio. «Während all diesen Jahren warst du in verschiedenen Vereinen tätig und sagst von dir selbst, ein «Vereinsmeier» zu sein.» So engagierte sich Fritz Meier nicht nur als Turmwart für den «Grossen Allmächtigen und Unüberwindlichen Rat» GAUR von Zug und als Präsidenten der Nachbarschaft Vorstadt-Neustadt, der er wieder neues Leben einhauchte, sondern auch im «Stadt Turnverein», im kantonalen Turnerverband sowie als Hilfssigrist der reformierten Kirche.
Den dritten Lebkuchen konnte Barbara Urfer Wyss, Gründerin des Zuger Kinder- und Jugendzirkus Grissini, von Stadträtin Eliane Birchmeier entgegennehmen. Eliane Birchmeier blickte in ihrer Laudatio kurz zurück: «Den Anfang nahm alles im prächtigen Garten eurer Familie im Zuger Rütli-Quartier. Mit einem Dutzend Kindern und du mittendrin mit deiner Begeisterung für die Zirkuswelt. Die erste Aufführung nach den intensiven Zirkustagen fand in einem benachbarten Garagenunterstand statt. Das Publikum staunte, lachte und klatschte. Der Zirkus Grissini – damals noch Zirkus Rütli – war geboren. Mehr als 17 Jahre sind seither vergangen. Aus dem kleinen Zirkus ist etwas ganz Grosses geworden.» 250 Kinder und Jugendliche gehören heute zur Zirkusfamilie. Von den kleinen Zirkuszwergen ab drei Jahren, über Kindergarten- und Schulkinder, bis zur Artistengruppe und der Varietétruppe. Der Zirkus Grissini sei zwar gross geworden, aber trotzdem sich selbst geblieben. Die Kinder und Jugendliche seien auf Augenhöhe mit den Trainerinnen und Trainern. Sie könnten ihre Idee einbringen und die Zirkusnummern mitgestalten. Ob mehr oder weniger talentiert, es gehe um die Freude am Zirkusmachen, die gemeinsamen Erlebnisse im Training und beim grossen Auftritt in der Manege. Eliane Birchmeier knüpfte das Überreichen des Frauenthaler Lebkuchens an eine kleine Bedingung. Augenzwinkernd sagte sie: «Denke ja nicht ans Aufhören. Denn da draussen warten noch ganz viele Kinder und Eltern auf das Mitmachen im Zirkus Grissini!»
Die Beziehung zum Kloster Frauenthal
Die Lebkuchenfeier geht auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurück. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den «Schutz und Schirm» der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (3 Pfund Geld), Zoll und Umgeld zu entrichten.
Seit Menschengedenken haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von den Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegengenommen wurden. Nicht immer war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug. Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder einen Dukaten zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt. Denn bereits zwei Jahre später, am 5. Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, «dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien.» Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.Zugehörige Objekte
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Laudatio Susanne Giger (PDF, 43.48 kB) | Download | 0 | Laudatio Susanne Giger |
Laudatio Fritz Meier (PDF, 52.8 kB) | Download | 1 | Laudatio Fritz Meier |
Laudatio Barbara Urfer Wyss (PDF, 63.19 kB) | Download | 2 | Laudatio Barbara Urfer Wyss |