Vom 22. August bis 28. September 2013 werden in der Stadt Zug bestehende Kunstwerke aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt: 15 Projekte rücken einen Teil der über 70 Kunstwerke im öffentlichen Raum in ein neues Licht. Mit Videos, Aktionen, Erkundungen, Performances und Installationen werden Skulpturen, Fotografien, Wandmalereien und sogar ein ganzes Haus reaktiviert.

Beim Ausstellungs- und Vermittlungsprojekt «Reactivate! Art in Public Space» steht nicht nur die «Reaktivierung» der Werke im Zentrum, sondern auch der Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum und deren Wahrnehmung durch die Bevölkerung. So beschäftigen sich 15 Kunstschaffende und Kollektive in verschiedenen Ansätzen und Formen mit den Zuger Kunstwerken. Das sozial-artistische Stadtlabor für Zürich (zURBS) lädt beispielsweise mit einem speziellen «Reflect-Stadtplan» Kunsthungrige, Citoyens, Smartphonisten und Facebooker dazu ein, mit der Kamera oder einem Bleistift vielfältige Ansichten der bestehenden Kunstwerke zu entdecken und neu zu erfinden. Anders macht es der Künstler San Keller, der einen Sprachkurs anbietet, damit sich die Teilnehmenden mit Hilfe des eher kleinen Wortschatzes von kolumbianischen Popsongs über die Zuger Kunstwerke unterhalten können. Der Zuger Roger Amgwerd und der Zürcher Guido Henseler verlangen Eintritt für das Kunstwerk «Der Luftmensch» von Kurt Laurenz Metzler an der Baarerstrasse 53 und fragen nach dem Wert von Kunst im öffentlichen Raum – denn Wert hat nur was kostet, oder?

Ein vielseitiges Rahmenprogramm ergänzt die fünf Wochen dauernden Kunstprojekte. Freitags und samstags finden geführte Touren zu den reaktivierten Werken mit den Kuratorinnen und Vermittlerinnen von «Reactivate! Art in Public Space» statt. Sonntags werden Führungen zu einem spezifischen Thema rund um die Kunst im öffentlichen Raum angeboten. Diese sollen zum mitdiskutieren und weiterdenken anregen. Am 8. September 2013 lädt Jacqueline Falk, Kulturbeauftragte der Stadt Zug, zu einer Führung mit den Künstlern und Projektteilnehmern Aldo Mozzini und Oppy de Bernardo ein, welche die Rolle der Kunst zwischen Tradition und Utopie thematisiert. Am 13. September 2013 wird im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion im Huwilerturm nach dem Sinn und Zweck von Kunst im öffentlichen Raum gefragt. Welche Kunst braucht die Stadt und für wen ist sie eigentlich gedacht? Bei der Kuratorin Carole Kambli steht am 15. September 2013 die Nachhaltigkeit von Kunst im öffentlichen Raum im Zentrum der Führung.

Alle Führungen sind kostenlos und benötigen keine Anmeldung. Zusätzliche Führungen werden auch auf Anfrage angeboten. Die detaillierte Agenda und Beschreibung der Projekte sind auf dem Stadtplan zu «Reactivate! Art in Public Space» und auf www.reactivate.ch zu finden.


Teilnehmende Kunstschaffende und Kollektive:
Evelyne Albrecht «Talking with Matt»
Roger Amgwerd und Guido Henseler «Art for Cash»
Ruth Baettig «Der Kunst-Turner»
Christine Bänninger und Peti Wiskemann «Die Kunstpost steht zum Werk»
Martin Chramosta «Freunde gesucht»
Hanswalter Graf «fertig machen!»
Emil Gut «Und sonst gar nichts?»
NussGerber/OchsPeter «Die Anschlussgeschichte»
De Bernardo & Mozzini «Padiglione Svizzero 2013»
Selina Nauer und Johanna Bossart «Abgerissene Erinnerung - Das Fenster zum Hof»
Jonathan Ryall «Auf Messers Schneide»
San Keller «Candela-Spanisch (in 30 Tagen)»
zURBS «Reflect! Art in Public Space»

Special Guests:
Künstlerkollektiv CKÖ «There häs Prosciutto on se Wall»
Kazuki Nakahara «Wandzeichnung»

Ausstellung: «Reactivate! Art in Public Space»: 22. August  bis 28. September 2013, im öffentlichen Raum der Stadt Zug. Festivalzentrum: Ankenwaage, Grabenstrasse 18a, 6300 Zug

Vernissage: Donnerstag, 22. August 2013, 18 Uhr, Siehbachsaal, Chamerstrasse 33, 6300 Zug

Finissage: Samstag, 28. September 2013, 17 Uhr, Ankenwaage, Grabenstrasse 18a, 6300 Zug