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Rede von Stadtpräsident Dolfi Müller zur Wahl von Heinz Tännler als Landammann

18. Dezember 2014
Huldigung von Landammann Heinz Tännler durch Stadtpräsident Dolfi Müller am Donnerstag, 18. Dezember 2014

Verehrter Herr Kantonsratspräsident
Liebe Kolleginnen und Kollegen aus der Politik
liebe Gäste im Kantonsratssaal
Und vor allem lieber Heinz Tännler  – für 2 Jahre Landamme vo Zuug
                                                        
Huldigungen und Demokratie – das passt nicht so richtig zusammen.   Das ist auch gut so.
Nichtsdestotrotz tauche ich hier schon zum 3. Mal zu einer Huldigung auf.
Nach Vreni Wicky und Matthias Michel ist schon wieder ein Stadtzuger dran.
Den Stadtzugern traut man offenbar viel zu – wir haben es beim Stadttunnelbeitrag wieder erlebt. Das freut uns natürlich.

Heinz Tännler jedenfalls   ist immer etwas zuzutrauen –
dafür spricht schon sein grosser Leistungsausweis.
Drum nennt man ihn im Kanton Zug auch den General.

Vor 12 Jahren bin ich als kleiner Feld-Wald-Wiesenanwalt mit einer Führungsspanne von exakt einer halben Sekretariatsstelle
ins politische Führungsgeschäft eingestiegen.
Als Nichtunternehmer habe ich mich etwas mit Menschenführung auseinandergesetzt und bin dabei auf eine interessante Führungstypologie gestossen.

Es ist eigentlich ganz einfach:
Führungspersonen sind entweder gelb, blau, grün oder rot.
  • Die Gelben sind die inspirierenden Motivatoren.
  • Die Blauen die gründlichen Analytiker.
  • Die Grünen sind die sozialverträglichen Vermittler und ----
  • die Roten – ja das sind die Macher!
Da verwundert es nicht, dass alle Exekutivpolitiker Rote sein wollen.  
Zumindest Heinz Tännler ist – so sehe ich das – tatsächlich ein Roter.

Bei den Roten ist allerdings Vorsicht geboten:
Wenn es nur noch Rote im Regierungs- oder im Stadtrat hat, dann sieht die Führungslehre ziemlich schwarz.
Der Krieg der Alpha-Tiere endet mit Sicherheit in einem Desaster.

Das gibt dann „star wars“ – wie einst die sonntäglichen Tennisduelle um den Allmend- Clubmeister zwischen Regierungsrat Tännler und Alt-Stadtschreiber Cantieni.
Der gute Turi kam am Montag kaum mehr die Stadthaustreppe hoch – - vor allem, wenn er verloren hatte.

Auch Heinz Tännler ist ohne Zweifel ehrgeizig, verlieren ist definitiv nicht sein Ding.
Aber er tut auch alles, um die Steine aus dem Weg zu schaffen. Die fallen in der Politik immer wieder vom Himmel. Wenn andere die Flinte ins Korn werfen, startet Heinz Tännler erst richtig durch. Und wenn es so richtig brennt, dann kommt die Stunde des animal politique Heinz Tännler.

Da wird er zappelig und kann sich kaum auf dem Stuhl halten -  wie vor kurzem wieder erlebt bei einer Quartierveranstaltung zum neuen Kunsthaus in der Zuger PHZ.

Händ anenand gärn ist definitiv nicht seine Sache – pragmatisch und lösungsorientiert ist er trotzdem sehr wohl.
Und genau dafür braucht  es viel Empathie und vor allem die Fähigkeit andern zuzuhören.
Und die hat er ohne Zweifel.

Vielleicht ist Heinz Tännler sogar ein verkappter Grüner.
Wie Sie wissen, sind das die Einfühlsamen unter den Führungstypen.

Ich würde sogar behaupten, Heinz Tännler ist viel sensibler, als er manchmal tut. Da steckt ohne Zweifel ein weicher Kern in der rauen Schale.

Als neuer Zuger Landamme kommt ihm das nur entgegen:
Als General hat er sich in harten Sachgeschäften tausendmal bewährt, jetzt ist auch emotionale leadership gefragt.

Drum gibt es neben den Ministerpräsidenten, immer auch einen Staatspräsidenten – mindestens bei unseren europäischen Nachbarn.

Ich selber bin ein grosser Freund von Entdeckergeschichten. Am meisten faszinieren mich die Männer, die vor 100 Jahren den Südpol erobert haben.
Da geht es ums nackte Überleben, manchmal entscheiden Details über Sieg oder Niederlage, über Leben und Tod. Das ist Leben pur,  jenseits aller Komfortzonen.

Vom Polarforscher Raymond Pristley gibt es dazu ein wunderbares Zitat.
Es geht um die Frage, mit wem er am liebsten zum Südpol aufbrechen würde:
  • Wenn du eine generalstabsmässige Organisation willst, dann geh mit Scott – --- der ist schliesslich trotzdem umgekommen.
  • Wenn du einen schnellen und effizienten Vorstoss zum Pol machen willst, dann geh mit Amundsen – der hat es mit seinen Hundeschlitten tatsächlich als erster geschafft
  • Aber wenn de Tüüfel dä lätzt nimmt und dein Schiff wird von den Eismassen erdrückt    ---- und du willst das überleben, dann geh auf die Knie und bitte Gott um Shackleton – uf zugerdüütsch: get down on your knees and pray for Shackleton.
 
Politisch gibt es durchaus auch solche Südpolprojekte und da sage ich Ihnen ganz offen: Wenn es wirklich stürmt und schneit, dann geh ich am liebsten mit Tännler.

Lieber Heinz, nimm dir mal eine kurze Auszeit und lies in Musse dieses Buch über die Eroberung des Südpols. Dann brechen wir 2015 zu neuen Ufern auf – mit dir am Steuerruder werden wir überleben, ja vielleicht sogar siegen.

Mir bleibt ein grosser Dank für deinen bedingungslosen Einsatz bei so manchem kantonal-städtischen Projekt
… und gönn dir mal zwischendurch ein bisschen Musse + Erholung.
Es muss nicht immer der Südpol sein.

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20141218 Huldigung H Taennler (PDF, 102.49 kB) Download 0 20141218 Huldigung H Taennler
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