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Stadthaus
Gubelstrasse 22
6301 Zug
Öffnungszeiten Stadtverwaltung:
Montag bis Freitag
08.00 bis 12.00 / 13.30 bis 17.00 UhrInhalt
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Die Geehrten der Lebkuchenfeier
Eine Herberge für Frauen
Stadtratsvizepräsidentin Vreni Wicky nahm die Ehrung der fünf Schwestern Frau Mutter, Sr. Brigitte Schönbächler, Sr. Claudia Waser, Sr. Hildegard Huber, Sr. Da-niela Foellmi, Sr. Cornelia Frei der Gemeinschaft der Liebfrauenschwestern Zug vor. Neben dem Gebet „im Gedenken an die Sorgen und Anliegen der heutigen Zeit in Kirche und Welt“ führen die Schwestern eine Herberge und 4 Notwohnungen. Diese Oasen der Ruhe und Kraftschöpfung dienen Frauen und Kindern in schwierigen Lebenssituationen, ja oft in einer ausgesprochenen Notlage. Zugewiesen werden die Notleidenden von verschiedenen Opferhilfestellen, von Sozialämtern des Kantons Zug, der Polizei oder einer Hilfsorganisation.
Auf die Frage: „Seid ihr denn entsprechend ausgebildet, um diese anspruchsvolle Aufgabe erfüllen zu können?“ antworten die Schwestern bescheiden und selbstlos: „Wir sind keine Psychologinnen, Juristinnen oder Sozialarbeiterinnen und was es sonst noch für professionelle Betreuungen gibt. Wir begleiten die Frauen als anteilnehmende Mitmenschen, als Schwestern! Wir stehen den Frauen und Kindern bei in Fragen und Ängsten und wir freuen uns mit ihnen, wenn ihnen Gutes geschieht. So können wir die Frauen unterstützen und ermutigen auf ihrem Weg, sich selber zu finden, sich ihrer Fähigkeiten und Kraftquellen bewusst zu werden.“
Bedürfnis nach Nothilfe ist ausgewiesen
Bei einer Belegung von 90,68% waren es insgesamt 2570 Übernachtungen. 1520 der Belegungstage waren von Frauen und 1050 von Kindern besetzt. Interessant ist auch die Religionszugehörigkeit: 21 Personen römisch-katholisch, 10 Reformierte, 9 Orthodoxe, 2 Anglikaner, 1 Freikirche, 6 Moslem, eine Buddhistin; eine Person war konfessionslos.
«Diese Zahlen dokumentieren auf eindrückliche Weise das Bedürfnis nach dieser Nothilfe. Die Liebfrauenschwestern haben in Zeiten des Umbruchs, die auch sie nicht verschont haben, auf bemerkenswerte - prägnante Weise sich einer neuen Herausforderung gestellt. Durch ihr selbstloses Wirken verleihen sie ihrem Christusbild nicht nur Arme und Hände, sondern auch Herz und Seele», sagte Vreni Wicky.
Für die Interessen der Gartenbewegung
«Mit Walter Loher ehrt der Stadtrat einen Menschen für dessen Umsicht, Überlegtheit und Willen, unterschiedliche Kräfte zusammenzubringen, zu bündeln und gemeinsam wirksam zu machen für eine gute Sache», fasste Christoph Luchsinger dessen Verdienste. Die gute Sache heisst: Verein für Familiengärten, gegründet ihm Jahre 1936 mit heute über 300 Mitgliedern und den vier Gartenarealen Göbli, Herti, Fröschenmatt und Lorze.
Die Bedrohung der Familiengärten hatte verschiedene Namen, aber nur einen Grund: Die Stadt- und Verkehrsplanung, welche auf dem Reissbrett zwar gestaltet, aber als Rechnung ohne die Familiengärtner gemacht wurde. Verlängerung der Allmendstrasse, Verlegung des Göbli-Kanals, Industriezone Göbli und Erweiterung der Sportanlagen waren die Schlagworte, die bei den Gärtnern für heisse Köpfe sorgten. Diese fürchteten um ihre Arbeit, um ihren Platz, den sie wie ihr Eigentum hegten und pflegten und von dem sie sich niemals zu trennen bereit waren.
In diesen schwierigen Zeiten hat Walter Loher sein einzigartiges Talent offenbart, Fronten aufzuweichen und Härte auf beiden Seiten der Kompromissbereitschaft weichen zu lassen. Walter Loher hat sich in einer schweren Zeit uneingeschränkt für die Interessen der Gartenbewegung eingesetzt und das vielfältig drohende Ungemach zu einem grössten Teil abwenden können. «Geduld, Überzeugungskraft, Zielstrebigkeit, höchste Sachkenntnis und eine klar strukturierte Methodik haben ihn ausgezeichnet und diesen Walter Loher haben wir im Stadtrat auf diese Weise kennen, schätzen und respektieren gelernt», so Christoph Luchsinger.
Die Beziehung zum Kloster Frauenthal
Die Lebkuchenfeier ist ein besonderer Anlass, der auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurückgeht. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den „Schutz und Schirm“ der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (3 Pfund Gelds), Zoll und Umgeld zu entrichten.
Seit Menschengedenken haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von der Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegen genommen wurden. Nicht immer allerdings war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug. Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder ein Dukaten zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt. Denn bereits zwei Jahre später, am 5. Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, „dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien.“ Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.
Zugehörige Objekte
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Lebkuchenfeier_2003.pdf (PDF, 84.16 kB) | Download | 0 | Lebkuchenfeier_2003.pdf |