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Stadthaus
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Öffnungszeiten Stadtverwaltung:
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Lebkuchenfeier 2006: Zwei Orden <BR>und ehemaliger Stadtschreiber ausgezeichnet
Der Orden der Salvatorianer
Die seit 1947 in der Stadt und seit 1937 im Kanton ansässigen Patres und Brüder des Ordens der Salvatorianer sind Mitglieder einer internationalen Ordensgemeinschaft, bestehend aus Patres, Brüdern, Schwestern und Laien, gegründet 1881 in Rom. In der Schweizer Provinz haben die Patres heute noch zwei Niederlassungen. Im Salvator-Verlag Zug werden die Zeitschrift «unterwegs», der Salvator-Kalender und diverse Spruchkarten herausgegeben. Ebenso befindet sich hier die Missionsprokura, die eigentliche Basis der Missionstätigkeit. Jedes Jahr, auch heute noch, werden 150’000 Franken von Zug in den Kongo übermittelt. Heute studieren über 300 Ordenspriesterkandidaten, Schwestern und Laien in den afrikanischen Fakultäten. In der Stadt Zug haben die Salvatorianer zuerst auf dem Gottschalkenberg (dessen Liegenschaft sie 1957 der Stadt verkauften) und später am Lüssiweg mit Ausbildung und Missionarstätigkeit gewirkt. Stellvertretend für den Orden nahmen Pater Karl Meier, Provinzial, Pater Gerhard Rogovski und Pater Marius Stapfer den Lebkuchen in Empfang.
Petrus-Claver-Schwestern
Die Gemeinschaft der Missionsschwestern vom Heiligen Petrus Claver hat seit 100 Jahren eine Niederlassung in Zug. Ihr Werk wurde durch Druckereierzeugnisse, etwa mit der Zeitschrift «Echo aus Afrika», bekannt: Damit wurden viele Spenderinnen und Spender gefunden. Dank den grossen finanziellen Zuwendungen konnte eine überaus intensive Missionarstätigkeit in Afrika entwickelt werden. Von Zug aus wurden frührer die 26 Sammelstellen in der Deutschschweiz betreut werden. Auch heute ist die Niederlassung in Zug sehr wichtig. Im Haus an der St.-Oswald-Gasse versenden die Schwestern unter Mithilfe von Laien fleissig Briefe und Zeitschriften, um Spenden für ihre Werke zu erhalten. Fast zwei Millionen Franken gingen im Jahr 2005 von Zug hinaus in die Welt. Stellvertretend für den Orden nahmen die Schwestern Ursula, Gertrud und Regina den Lebkuchen in Empfang.
Albert Müller, Präsident Verein Tixi-Taxi
Als eine vielfältige und vielschichtige Persönlichkeit wird Albert Müller mit dem Lebkuchen ausgezeichnet. Der ehemalige Seminar- und Kantonsschullehrer gehörte ab 1979 auch zu den Pionieren des Zuger Lokalfernsehens. 1981 wählten ihn die Zugerinnen und Zuger zum Stadtschreiber, welches Amt er bis 1998 ausübte. In dieser Funktion wurde er im Übrigen auch zum Vater dieser Lebkuchenfeier. Kaum im Ruhestand wurde er Fahrer beim Verein Tixi Behindertentransport Zug, dessen Präsident er seit zwei Jahren ist. Bei TIXI Behindertentransport Zug setzten sich im Jahr ziemlich genau 200 freiwillige Fahrerinnen und Fahrer ehrenamtlich ein. Von diesem TIXI-Fahrdienst profitieren im Kanton Zug über 2'500 Fahrgäste. Im Weiteren ist er Autor zahlreicher historischer Schriften und Bücher. Weder als Lehrer noch als Mitglied der städtischen Exekutive hat sich Albert Müller jemals persönlich in den Mittelpunkt gestellt, hat seine Aufgabenerfüllung immer als Dienst an seinen Mitmenschen und an der Öffentlichkeit verstanden.
Die Beziehung zum Kloster Frauenthal?Die Lebkuchenfeier geht auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurück. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den „Schutz und Schirm“ der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (3 Pfund Gelds), Zoll und Umgeld zu entrichten. ??Seit Menschengedenken haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von der Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegen genommen wurden. Nicht immer allerdings war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug. Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder ein Dukaten zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt. Denn bereits zwei Jahre später, am 5. Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, «dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien.» Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.