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Stadthaus
Gubelstrasse 22
6301 Zug
Öffnungszeiten Stadtverwaltung:
Montag bis Freitag
08.00 bis 12.00 / 13.30 bis 17.00 UhrInhalt
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Lebkuchen für Menschen im Dienste der Literatur
Elsi Lim-Bütler und Eliane Marcolin-Peissard
Elsi Lim-Bütler und Eliane Marcolin-Peissard sind die Gründerinnen des Zuger Literaturkaffees. Einmal rufen die beiden Frauen ihre Gäste in den Zuger Pulverturm mit dem einzigen und schönen Ziel, Literatur zu geniessen, aufzunehmen, zu diskutieren. Ins Leben gerufen wurde dieses «Treffen von Literatur und Kaffee» vor zehn Jahren, und seither fanden 110 Lesungen statt. Erstaunlich in einer Zeit der medialen Überpräsenz. Das Geheimnis dieses Erfolgs, so Stadtpräsident Dolfi Müller in seiner Laudatio, besteht darin, dass die Menschen wegen dieses einzigartigen, unaufgeregten Rituals kommen: jeden Monat, am selben Ort, mit derselben Tischordnung, mit Geschichten der gleichen Vorleserinnen, die ihre Geschichte jedes Mal und immer mit dem gleichen Engagement erzählen,
Gabriele Wyss
Als Fachärztin für Neurologie und Psychologie eröffnete Dr. Gabriele Wyss 1970 in der Casa Rossa als erste Psychiaterin in Zug eine Praxis. Als Ausgleich zu ihrem Beruf pflegte sie Ihre grosse Passion zu literarischen und philosophischen Werken, aber auch zur klassischen Musik. Im Duttweiler-Institut entdeckte sie ihre Liebe zur Philosophie, und so ist es nicht verwunderlich, dass sie im Jahr 1998 einen Zirkel für philosophische Gespräche ins Leben rief: das Café Philo. Jeden zweiten Freitag treffen sich im Hotel Guggital zwischen 10 und 20 Frauen (nur selten Männer) zu philosophischen Gesprächen. «Die Philosophie hat ihnen noch im hohen Alter ein weites Feld eröffnet. Sie können Funken entzünden und als Motivatorin ihr Wissen weitergeben. Bei unserem Gespräch habe ich Sie als einen Menschen mit einer inneren Mitte erlebt. Sie stehen trotz ihren 84 Jahren noch voll im Leben, Sie haben eine phantastische Ausstrahlung», führte Stadtrat Andreas Bossard in seiner Laudatio im Zuger Stadtratsaal aus.
Die Beziehung zum Kloster Frauenthal
Die Lebkuchenfeier geht auf eine besondere historische Beziehung zwischen der Stadt Zug und dem Kloster Frauenthal zurück. Am 5. Januar 1386 nahmen Ammann, Rat und Bürger der Stadt Zug die Äbtissin und den Konvent des Gotteshauses Frauenthal ins Bürgerrecht der Stadt auf. Gleichzeitig wurde das Kloster unter den «Schutz und Schirm» der Stadt gestellt; dafür hatte das Kloster eine Steuerabgabe (3 Pfund Gelds), Zoll und Umgeld zu entrichten.
Seit Menschengedenken haben die Nonnen von Frauenthal zur Weihnachtszeit grosse Lebkuchen gebacken, die von der Zuger Schirmherren ganz besonders geschätzt und als Teil der geschuldeten Abgaben entgegen genommen wurden. Nicht immer allerdings war das Verhältnis ungetrübt zwischen den Nonnen und den Ratsherren von Zug. Im Jahre 1735 begehrte der Stadtrat, dass jedem Ratsherrn auf Neujahr ein Lebkuchen von 14 Pfund oder ein Dukaten zu überreichen sei. Anscheinend wurden weiterhin nur 12 Pfund schwere Lebkuchen gebacken und mit den guten Wünschen an die Ratsherren versandt. Denn bereits zwei Jahre später, am 5. Januar 1737, kam der Rat auf die Sache zurück und rügte, «dass die Lebkuchen an Gewicht und Wesenheit zu gering seien.» Man einigte sich, dass von nun an ein Lebkuchen von genau 14 Pfund geschickt werde, aber nur einer für den gesamten Rat.