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Amoklauf im Zuger Kantonsrat fordert 15 Tote - darunter drei Mitglieder des Regierungsrates

27. September 2001
Der Amoklauf im Zuger Kantonsrat hat am Donnerstagmorgen 15 Tote und 10 Verletzte gefordert. Unter den Toten die drei Mitglieder des Regierungsrates, Monika Hutter, Peter Bossard und Jean-Paul Flachsmann. Heute Donnerstag findet um 19 Uhr in der St.Oswaldskirche eine Andacht statt.

Die Zuger Kantonspolizei veröffentlichte am Donnerstag die folgende Medienmitteilung:
Beim Amoklauf im Zuger Kantonsrat mussten die folgenden Personen ihr Leben lassen:

Bossard Peter 1938 Regierungsrat FDP Zug
Flachsmann Jean-Paul 1936 Regierungsrat SVP Zug
Hutter Monika 1949 Regierungsrätin SP Baar

Arnet Herbert 1950 Kantonsrats-Präsident CVP Cham
Döbeli Martin 1944 Kantonsrat FDP Zug
Gretener Karl 1961 Kantonsrat CVP Cham
Grüter Heinz 1948 Kantonsrat FDP Baar
Häusler Konrad 1956 Kantonsrat CVP Unterägeri
Heimgartner Dorly 1947 Kantonsrätin FDP Zug
Iten Erich 1957 Kantonsrat FDP Unterägeri
Nussbaumer Kurt 1952 Kantonsrat FDP Oberägeri
Nussbaumer Rolf 1965 Kantonsrat FDP Baar
Langenegger Käthi 1942 Kantonsrätin CVP Baar
Wismer Willi 1957 Kantonsrat CVP Risch

Einsatz der Feuerwehr

Die Stützpunktfeuerwehr Zug mit Unterstützung durch die Nachbarfeuerwehren Baar und Cham (insgesamt 240 FW-Leute) haben das betroffene Regierungsgebäude geräumt, leicht verletzt betreut und evakuiert sowie zusammen mit dem Rettungsdienst die Schwerverletzten versorgt und geborgen. Um diese Arbeiten durchzuführen wurden umfangreiche Absperrungen und Umleitungen gemacht und grosse Mittel im Bereich Rettungsgerätschaften bereitgestellt. Vorsorglicherweise wurden ebenfalls der Triageplatz am See vor dem Regierungsgebäude aufgebaut.

Stand der Ermittlungen

Zur Zeit findet die Spurensicherung vor Ort und im Umfeld von Täter und Opfer statt. Unterstützt werden wir dabei vom IRM Zürich und vom wissenschaftlichen Dienst Zürich. Bereits stattgefunden hat die Identifizierung der Opfer (Toten und Verletzte). Es laufen zur Zeit ebenfalls Befragungen von Zeugen, Opfern und Angehörigen. Im Umfeld des Täters werden ebenfalls die notwendigen Ermittlungen getätigt, um weitere Aufschlüsse bzgl Motiv zu finden. In den nächsten Tagen werden wir versuchen, den Tathergang zu rekonstruieren. Weitere Erkenntnisse können wir zur Zeit keine mitteilen.

Das Untersuchungsrichteramt des Kantons Zug hat wegen dem heutigen Ereignis eine Strafuntersuchung eröffnet wegen mehrfacher vorsätzlicher Tötung, Körperverletzung und Gefährdung des Lebens. Beim Tatverdächtigen handelt es sich um Friedrich Leibacher, Jahrgang 44, wohnhaft Zürich. Er hat offensichtlich aus Rache und Wut diese Wahnsinnstat begannen. Möglicher Auslöser hierfür könnte der Umstand sein, dass diese Woche das Obergericht in mehreren durch Friedrich Leibacher angestrengten Verfahren wegen Amtsdelikten, die vom URA verfügten Nichtanhandnahmen gestützt hatte. Diese Verfahren wegen Amtsdelikten richteten sich gegen Personen des öffentlichen Lebens und der Justiz des Kantons Zug.

Die Bundesanwaltschaft hat ein eigenes Verfahren eröffnet. Es geht um die Abklärung, ob beim Anschlag Sprengstoff verwendet wurde (Bundesgerichtsbarkeit).
Das Verfahren liegt aber grundsätzlich bei den zuständigen Behörden des Kantons Zug.
Die Verfahrenseröffnung durch die Bundesanwaltschaft ist auch ein Signal, dass der Kanton Zug, der von diesem ausserordentlichen Ereignis schwer getroffen wurde, auf alle nötige Unterstützung der Bundesanwaltschaft und der Bundesamt für Polizeiwesen zählen kann.

Wie weiter?

Nach der Verfassung des Kantons Zug übernimmt der dienstälteste Regierungsrat das Amt des Landammannes. Diese Funktion übernimmt jetzt Regierungsrat Bisig, da der amtierende Landammann verletzt und sein Stellvertreter tot ist. Da der Kanton Zug für die Regierungsratwahl das Proporzwahlsystem kennt, rücken in solchen Fällen die ersten
Ersatzpersonen auf der Liste nach, sofern sie mit der Amtsübernahme einverstanden sind. Damit ist eine rasche Weiterführung der Amtsgeschäfte sicher gestellt.

Folgende Ersatzpersonen kommen in Frage:
Joachim Eder, FDP
Brigitte Profos, SP
Hans-Beat Uttinger, SVP

Hotline für Angehörige 041 728 49 00

Hotline Kantonsspital 041 710 70 05
041 711 03 59

Heute 27.9.01, 1900Uhr findet in der St. Oswaldkirche in Zug eine stille Andachtsfeier statt.

Offizieller Trauergottesdienst Montag, 1.10.01, 1000 Uhr St. Michaelkirche in Zug."