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Oswald Sigg an der 1.-August-Feier: «Politische Rechte sind anzupassen»

2. August 2009
Der Redner der 1.-Augus-Feier 2009 in der Stadt Zug, alt Bundesratssprecher Oswald Sigg, forderte in seiner Ansprache auf dem Landsgemeindeplatz eine Anpassung der politischen Rechte. Zum Beispiel: das Stimmrecht für ausländische Personen oder eine Neuregelung der Parteienfinanzierung. Strahlendes Wetter und ein vielfältiges Musikprogramm hielten die Besucherinnen und Besucher in Festlaune.
Auch dieses Jahr stiess das Programm der 1.-August-Feier, organisierte von Zug Tourismus und vielen freiwillige Helferinnen und Helfer, auf ein grosses Echo. Bereits am Morgen öffneten zahlreiche öffentliche und private Häuser ihre Türen, um Interessierten einen Einblick in die historischen Räumlichkeiten zu gewähren. Bereits am Nachmittag boten auf dem Landsgemeindeplatz vielerlei Betreibende von Essständen ihre Produkte feil.

Eine politische Ansprache
Oswald Sigg hielt als politischer Vollblutmensch eine Ansprache, die sich von patriotischen Floskeln abwandte, dafür einigen Problemen der aktuellen Demokratie auf den Grund ging. Sigg diente fünf Bundesräten und amtete bis zu seiner Pensionierung im Frühling dieses Jahres seit 2005 als Vizekanzler und Bundesratssprecher. Die Erfahrungen eines langen politischen Lebens flossen in seinen Betrachtungen ein. So wundert sich Oswald Sigg, dass Abstimmungen über das Internet offensichtlich noch immer ein grosses Problem darstellen – im Zeitalter der einfachen Handhabung von SMS. Etwas schärfer wurden seine Aussagen zur politischen Abstinenz von Ausländerinnen und Ausländern in unserem Land: Zwar entrichteten sie Steuern und arbeiteten hier – doch politische Rechte hätten sie keine. «Politisch sind wir eine Zweiklassengesellschaft. Das ist eine historisch gewachsene und immer noch wachsende Ungerechtigkeit», lautet seine Schlussfolgerung.

Fragwürdige Parteienfinanzierung
Und schliesslich beschäftigt den langjährigen Beobachter der schweizerischen politischen Landschaft die Abhängigkeit der Parteien: Wegen der Bankenkrise und der damit ausstehenden Zahlungen gerieten einige politischen Parteien in Schwierigkeiten, die Qualität deren Arbeit werde beeinträchtige, habe man in den Medien lesen können. «Und man fragt sich natürlich, welchen Gegenwert die Banken von diesen Parteien erwarten.» Das Tabu der Parteienfinanzierung sei ein historisch gewachsenes Problem und der Gesetzgeber habe es seit Jahrzehnten verpasst, die öffentliche oder private Finanzierung der politischen Parteien so zu regeln, dass sie unserer Demokratie würdig werde, schloss der Redner seine Ansprache auf dem Landsgemeindeplatz.

Volksmusik – schweizerisch und doch anders
Vielfältig ging es auch bei den musikalischen Angeboten zu und her. Wiederum setzten die Organisatoren auf einen spannenden Mix von traditioneller und moderner Schweizer Volksmusik. Fahnenschwinger gehörten dazu, aber auch der Appenzeller Hackbrettspieler Töbi Tobler oder die Unterengadiner Formation Ils Fränzlis da Tschlin oder die bereits auf experimentellen Pfaden wandelnden Pflanzblätz. Und als musikalische Überraschung (wohl ganz im Sinne von Oswald Sigg) trat am späten Abend die Formation Jimi mit Erika Stucky und den Luzerner Jazzern Christy Doran und Fredy Studer auf, um auf eigenwillige Art und Weise die Musik von Jimi Hendrix zu interpretieren.

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1.-August-Feier 2009 in Zug.
1.-August-Feier 2009 in Zug. (Bild Rolf Moser)<br><br>

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Ansprache von Oswald Sigg (PDF, 58 kB) Download 0 Ansprache von Oswald Sigg