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Potthof, Hans: Sport (1950)

Im Mittelpunkt von Hans «Johnny» Potthofs Malerei stehen die Landschaft und Szenen des Alltags. Seine Werke entstanden häufig spontan vor dem Motiv oder im Atelier anhand einfacher Skizzen und seiner Erinnerung. In den schnell hingeworfenen Skizzen legt Potthof nur die bewegte Kontur fest.

In diesem Sinne abstrakt gehalten ist auch sein Sgraffito Sport an der Aussenwand, zum Zugersee hin gerichteten Fassade der Turnhalle Schützenmatt. Es sind drei Sportler dargestellt. In der Mitte steht ein Speerwerfer, flankiert von einem Kugelstosser und einem Ballspieler. Die Figuren sind als Linien in den grauen Verputz des Gebäudes eingekratzt und zeichnet sich durch die linearen, dynamischen Formen und die klare Komposition aus. Das Sgraffito passt in seiner reduzierten Formensprache gut zum Gebäude, das von den Architekten Alois Stadler und Hanns A. Brütsch konzipiert und 1950 nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt wurde. Potthof wurde vom Stadtrat angefragt, für die neue Turnhalle ein Wandbild zu entwerfen, welches er noch im selben Jahr in die frische Fassade einkratzte. Das Werk ist stark reduziert auf seine kraftvollen Konturen. In seinen Werken versuchte er zu ergründen, was die Welt im Innersten zusammenhält. Hans Potthof war ein Maler der Dinge, die man mit den Augen sehen und mit dem Herzen fühlen kann. Er vermochte es, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden und konnte seine Farbvisionen so umsetzen, dass die Betrachter staunend davor verweilen und sich im Erlebnis mit dem Malenden verwandt fühlen können.

Weitere Werke von Hans Potthof finden sich im Kunsthaus Zug, an den Schulhäusern Guthirt und Loreto sowie an der Gewerbeschule; in der Kunstsammlung des Kantons Zug und am ehemaligen Kantonsspital, am Schulhaus Städtli und an der landwirtschaftlichen Schule in Cham sowie am Altersheim Chlösterli in Unterägeri.

Hans «Johnny» Potthof (1911-2003) wurde in Zug geboren. Nach einer Ausbildung zum Automechaniker und einem Besuch der Kunstgewerbeschule Luzern absolvierte er das Technikum in Winterthur und diplomierte 1933 als Hochbautechniker. Nach Mitarbeit im Architekturbüro Peikert betrieb er zusammen mit Karl Steichele das Reklamegrafik-Atelier Stepo in Zug. Ab 1939 war er als freier Maler tätig. Ihn verband eine Freundschaft mit dem Bildhauer Fritz Wotruba, der von 1939 bis 1945 in Zug lebte. 1945 erhielt er ein Stipendium der Gottfried-Keller-Stiftung, 1946 und 1947 erhielt er das Eidgenössische Kunststipendium. Potthof realisierte zahlreiche Werke für den öffentlichen Raum.

Hans Potthof, Sport, 1950, Sgraffito, 550x770 cm, Turnhalle Schützenmatt, Chamerstrasse 11, Eigentum Stadt Zug
Hans Potthof: Sport