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Brem, Rolf: Greth-Schell-Brunnen (1977)

Gegenüber der Liebfrauenkapelle in der Unteren Altstadt befindet sich der Greth-Schell-Brunnen. Auf der Säule des um 1900 erbauten Brunnens steht die namengebende Bronzeplastik Greth Schell. Diese von Rolf Brem gestaltete Skulptur der Zuger Fasnachtsfigur wurde erst 1977 durch die Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer der Stadt Zug gestiftet.

Die Legende erzählt vom Stadtoriginal Margareta Schell, genannt Greth Schell, welche sich Anfang des 18. Jahrhunderts zu später Stunde veranlasst sah, ihren weinseligen Mann in den Wirtshäusern abzuholen und anschliessend in einer «Chrätze» (einem Rückentragkorb) nach Hause zu schleppen. Begleitet wurde sie von den nicht minder angeheiterten Saufkumpanen ihres Mannes. Wie in der Legende beschrieben trägt auch die Brunnenfigur Greth Schell in gebückter Haltung in einem Tragkorb ihren mit einer Narrenkappe gekennzeichneten, betrunkenen Gatten nach Hause. Seit 1887 ist die Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer der Stadt Zug, die Hüterin und Wahrerin des Fasnachtsbrauches. Jeweils am Fasnachtsmontag zieht Greth Schell durch die Stadt. Sie wird von sechs Narren, den «Lööli» begleitet, die mit luftgefüllten Schweineblasen um sich schlagen.

Der Luzerner Bildhauer Rolf Brem (1926-2014) besucht von 1945 bis 1948 die Kunstgewerbeschule und arbeitet anschliessend neun Jahre mit dem Bildhauer Karl Geiser zusammen in Zürich. Nach Studienaufenthalten in Paris, London und Florenz wirkt er in Rom als Mitglied des Istituto Svizzero di Roma. Seit 1957 arbeitet er in eigenen Ateliers in Meggen, Luzern und im Tessin als figurativer Bildhauer, der seine Ideen und Modelle aus dem Alltag herausgreift und Wert auf Lebensnähe und Natürlichkeit legt. Im Zentrum seines Schaffens steht der Mensch. Seit seinen Anfängen in den 1950er-Jahren modelliert Brem spielende Mädchen, arbeitende Männer und Frauen ebenso wie Heiligenfiguren und Tiere, als Einzelfiguren oder Gruppen. Brems Realismus ist allgemein verständlich und macht seine Arbeiten sehr zugänglich. Seit 1956 wird er häufig für die Schaffung öffentlicher Werke ausgewählt und schafft zahlreiche Denkmäler oder Brunnenfiguren. 1951, 1952 und 1954 erhielt Brem jeweils das Eidgenössische Kunststipendium, 1954 und 1957 das Kiefer-Hablitzel-Stipendium. 1977 wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt Luzern geehrt.


Rolf Brem, Greth Schäll, 1977, Plastik, Bronze, 166 x 93 x 57 cm, Brunnen, Unteraltstadt 29, Eigentum Stadt Zug Schenkung Zunft der Schreiner, Drechsler und Küfer der Stadt Zug
Rolf Brem: Greth-Schell-Brunnen